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Perceptual load and neural competition. Determinant factors in selective attention

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Getrost ignorieren? - Wie das Gehirn entscheidet

Wenn unser denkendes Gehirn erschöpft ist, stockt es bei der Verarbeitung der auf es einprasselnden Informationen. Die Erforschung der Mechanismen hinter der Wahrnehmungslast ist für das Verständnis der selektiven Aufmerksamkeit und der Theorien dazu sehr wichtig.

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Das Gehirn ist sehr effizient beim Filtern von Informationen, die es nicht will, vor allem wenn es sich überlastet fühlt. Der Theorie der Wahrnehmungslast zufolge hängt unsere Fähigkeit, störende Informationen auszublenden, davon ab, wie stark eine Aufgabe unsere Wahrnehmungsfähigkeit beansprucht. Es gibt keine einheitliche Definition dafür, was hohe und was niedrige Wahrnehmungslasten sind, was von entscheidender Bedeutung für das Verständnis des Konzepts der Aufmerksamkeit ist. Das EU-finanzierte Projekt LOADATCMC08 ("Perceptual load and neural competition. Determinant factors in selective attention") betrachtete neue Ansätze für die Definition der Ressourcen der Wahrnehmung. Die Projektpartner untersuchten die Aktivität der Sehrinde und die an der Wahrnehmungsselektion beteiligten Mechanismen. Untersucht wurden neuronale Mechanismen der Selektion nach Wahrnehmungslast, wobei die selektive Verarbeitung und Kapazitätsgrenzen des menschlichen Gehirns mit verschiedenen Methoden genau untersucht wurden. Insbesondere untersuchte das Projektteam, wie die Ressourcenallokation von den Anforderungen abhängt, die benötigt werden, um die für eine Aufgabe relevanten Informationen zu verarbeiten. Die Teilnehmer der Studie mussten hinsichtlich der Aufmerksamkeit anspruchsvolle Aufgaben erfüllen, während die Belastung allmählich gesteigert wurde. Anhand von Gehirnscans aus diesem Versuchsaufbau wurde die neuronale Signatur der Wahrnehmungslast untersucht. Diese Studien zeigten, wie die fronto-parietalen Hirnregionen betroffen sind. Die Ergebnisse zeigten die starke Push-Pull-Beziehung bei neuronaler Aktivität bei unterschiedlicher Verarbeitung, um die Voraussagen der Lasttheorie zu stützen. Auf einer anderen Ebene konzentrierte man sich auf Verhaltensstudien, um auf die jüngste Kritik zur Lasttheorie einzugehen. Darüber hinaus ergaben Experimente, dass es bei geringen Aufgabenanforderungen einen Wettbewerb zwischen den Stimuli um die übrigen Verarbeitungsressourcen gibt. Diese Schlussfolgerungen stärkten das zentrale Konzept der Lasttheorie, dass die Verarbeitung von Ablenkungen durch die Höhe der Ressourcenallokation an aufgabenrelevante Reize bestimmt wird. Insgesamt zeigte sich, dass sich Aufmerksamkeit und Erwartung ein gewisses Maß an Reizdarstellung teilen könnten. Weiterhin fand man heraus, dass die Last die Darstellung der Ablenkungen reduziert, was sich möglicherweise auch auf die Erwartung, die daraus entstehen kann, auswirkt. Dies könnte unser Verständnis von einer zentralen Säule der menschlichen Kognition verbessern: der Aufmerksamkeit. Durch eine bessere Definition der Wahrnehmungslast steht die Wissenschaft vor neuen Erkenntnissen darüber, wie das Gehirn die enorme Menge an hereinkommenden Daten verarbeitet. Dieses neue Wissen könnte auf lange Sicht zur Verbesserung von Wohlbefinden und psychischer Gesundheit beitragen.

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