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Inhalt archiviert am 2024-05-28

European Consortium in Healthcare Outcomes and cost-benefit research

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Validierung von Ergebnissen der Gesundheits- und Technologiefolgenabschätzung

Europäische Organisationen im Gesundheitswesen entwickeln Tools zur Gesundheits- und Technologiefolgenabschätzung (health technology assessments, HTAs), um den Zugriff auf die neuesten Innovationen im Gesundheitswesen gemäß ihrer Kosteneffektivität zu optimieren. Diese Abschätzungen verwenden unterschiedliche Indikatoren, einschließlich synthetischer Ergebnisse, z. B. qualitätsadjustierte Lebensjahre (quality-adjusted life years, QALYs) und behinderungsangepasste Lebensjahre (disability adjusted life years, DALYs), die wissenschaftlich noch nie vollständig validiert wurden.

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Das EU-unterstützte Projekt 'European consortium in healthcare outcomes and cost-benefit research' (ECHOUTCOME) wurde initiiert, um die methodologischen Eigenschaften von Ergebnissen im Gesundheitswesen und Kosten-Nutzen-Tools zu beurteilen, die im Gesundheitswesen derzeit für die Entscheidungsfindung verwendet werden. Die wissenschaftliche Gültigkeit dieser HTA-Tools und deren Auswirkungen auf die Entscheidungsfindung in Organisationen von europäischen Gesundheitssystemen wurde evaluiert, um Richtlinien zu ihrer Verwendung zur Verfügung zu stellen. In Ländern wie Australien, Kanada und Großbritannien wurde "Kosten-Nutzen", ausgedrückt in Kosten/QALY, als Referenzfall für "Kosteneffektivität" für HTA vorgeschlagen (was zu Verwirrung zwischen den beiden unterschiedlichen Konzepten "Kosten-Nutzen" und "Kosteneffektivität" geführt hat). In Deutschland und in den USA ist Kosten/QALY für die Entscheidungsfindung im Gesundheitswesen untersagt, was zu einer internationalen Kontroverse über die Relevanz, die wissenschaftliche Gültigkeit und die ethischen Auswirkungen eines derartigen Ansatzes geführt hat. Das ECHOUTCOME-Konsortium hat die Gültigkeit der theoretischen Annahmen des QALY-Indikators unter Verwendung von experimentellen und mathematischen Beweisführungen getestet. Das Experiment umfasste 1.361 Probanden aus Belgien, Frankreich, Italien und Großbritannien. Ihre Präferenzen in Bezug auf zeitliche Dauer und Gesundheitszustand hat mit den Annahmen des QALY-Indikators nicht korreliert, was seine Ungültigkeit für die Entscheidungsfindung beweist. Zudem haben mathematische Beweisführungen gezeigt, dass aus demselben Datensatz divergente Ergebnisse abgeleitet werden könnten. Diese Art von Inkonsistenzen in HTA-Tools kann zu fehlerhaften Entscheidungsfindungen in europäischen Gesundheitssystemen führen. Multikriterien-Vergleiche von Gesundheitssystemen in Europa haben den Bedarf an Bildung zu den grundlegenden HTA-Konzepten für alle Interessengruppen wie Regierung, Hochschulen und Industrie aufgezeigt. ECHOUTCOME empfiehlt das Verbot der Verwendung des QALY-Indikators in HTAs. Um die Stabilität von HTAs zu erhöhen, wurde zudem empfohlen, dass zwischen Kosten-Vorteil, Kosteneffektivität und Kosten-Nutzen-Analyse eine klare Unterscheidung getroffen werden muss. Angesichts der Tatsache, dass HTA spezifische Krankheitsbereiche untersuchen, könnten Analysen zur Kosteneffektivität in klinisch sinnvollen Verhältnissen wie Kosten pro relevantes klinisches Ergebnis ausgedrückt werden. Das ECHOUTCOME-Konsortium empfiehlt, innovative HTA-Methodologien zu entwickeln und aufzunehmen, welche die Entscheidungsfindung optimieren und Patientenergebnisse durch zeitnahen Zugriff auf Ressourcen des Gesundheitswesens verbessern. Die Ergebnisse wurden über die Projekt-Website, auf internationalen Kongressen und Konferenzen, über europäische Medien, Präsentationen und wissenschaftliche Manuskripte verbreitet.

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