Stevia als Zusatzeinkommen für Tabakbauern
S. rebaudiana und andere Steviaarten werden bereits seit Hunderten von Jahren als Süßungsmittel verwendet. Es ist außerdem ein starkes Antioxidans und ist heute als Zuckerersatz in Japan weit verbreitet. Das EU-finanzierte Projekt 'Diversification for tobacco growing farms by the alternative crop Stevia rebaudiana Bertoni' (DIVAS) untersucht die Möglichkeit der Verwendung von Stevia als zusätzliche Anbaupflanze für Tabakbauern. Dabei müssen sowohl wirtschaftliche als auch wissenschaftliche Aspekte des Anbaus von S. rebaudiana untersucht und Marktforschung betrieben werden. Zunächst bauten die Wissenschaftler von DIVAS in Feldversuchen verschiedene Stämme an. Sie fanden heraus, dass S. rebaudiana bezüglich Bewässerung und Bodenaufbereitung sehr genügsam ist und daher eine robuste und pflegeleichte Kulturpflanze darstellt. Durch gründliche chemische Analysen konnten die Forscher außerdem einen Stamm auswählen, der eine gute Süße und ausreichend antioxidative Inhaltsstoffe aufwies. Durch umfangreiche Marktforschung konnten die verschiedenen Sorten in Bezug auf Geschmack und wirtschaftlichen Nutzen bewertet werden. Während die meisten einen angenehmen Geschmack hatten zeigten einige Sorten Lakritz-, Menthol- oder Bitternoten. Aus Sicht der Lebensmittelunternehmen würde am ehesten die Nutzung von Steviapulver als Zuckerersatz in Betracht kommen. Derzeit werden im Rahmen von DIVAS die rechtlichen und regulatorischen Einschränkungen für die Einführung von S. rebaudiana als Lebensmittelzusatz untersucht. Man erhofft sich von den Projektergebnissen, dass sie den Tabakbauern eine gute Alternative darlegen, um ihr Einkommen aufzubessern.
