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Inhalt archiviert am 2024-05-28

Forensic Laboratory for in-situ evidence analysis in a post blast scenario

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Forensische Untersuchungsmethoden für Spreng- und Brandvorrichtungen

Ein neues integriertes System zur Analyse von Beweisen nach Bombenexplosionen könnte dazu beitragen, die Spreng- und Brandvorrichtungen besser identifizieren zu können.

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Die Welt ist ein explosiver Ort mit immer mehr globalen terroristischen Attacken unter Einsatz unkonventioneller Spreng- und Brandvorrichtungen. So ist nach Bombenexplosionen die modernste forensische Beweiserhebung erforderlich, um noch mehr Terroranschlägen vorgreifen und Gefahren besser neutralisieren zu können. Das von der EU finanzierte Projekt FORLAB (Forensic laboratory for in-situ evidence analysis in a post blast scenario) nahm diese Herausforderung an. Die Projektmitglieder arbeiteten an speziellen Wegen zur optimalen Spurensicherung nach Explosion einer unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtung. Die wichtigste Neuerung hatte die Erschaffung einer dynamischen, in Echtzeit betriebenen Rückkopplungsschleife zwischen dem am Beweissicherungsprozess nach der Explosion am Tatort beteiligten forensischen Team und dem Labor im Hintergrund zum Schwerpunkt, wobei alle Informationen vom Tatort in Echtzeit verfügbar sind. Um seine Ziele zu erreichen, entwickelte FORLAB ein System aus hochentwickelten analytischen forensischen Technologien (LIBS-RAMAN, LIF, NLJD) zum Probenscreening und zur 3D-Rekonstruktion von Szenarien innerhalb von nur wenigen Minuten. Die an dem Projekt teilnehmenden Endnutzer sind stark in die Optimierung des Systems einbezogen, wodurch ein wertvolles Werkzeug entsteht, das den Kommando- und Kontrollzentren das Treffen von Entscheidungen in Echtzeit ermöglicht. Das Projektteam bewertete die verfügbaren Technologien und wies die Systemanforderungen aus, wobei man mit der Entwicklung von Prototypgeräten für das Screening von Beweisen vor Ort begonnen hat. Arbeiten an der Kommunikation und Positionierung von Modulen innerhalb des Systems sowie dem Verfahren zur 3D-Rekonstruktion folgten. FORLAB hat hinsichtlich der Verbreitung der Projektresultate eine Internetseite erstellt und Materialien wie zum Beispiel Newsletter und Broschüren entwickelt. Die Projektpartner richteten ein simuliertes Szenario (einschließlich einer realen Explosion) ein und führten Laboruntersuchungen durch, um die Technologien mit dem Ziel der Systemperfektionierung zu validieren. Eine weitere Testkampagne wurde mittels Simulationen von drei verschiedenen Szenarien durchgeführt, um echte Daten zur Feinabstimmung der Technologien zu sammeln. Das ermöglichte die Verbesserung von bei den europäischen Sicherheitskräften zur Untersuchung von Tatorten, insbesondere nach Explosionen, eingesetzten Prozeduren, indem die bis zum Abschluss der Untersuchung erforderliche Gesamtzeit verkürzt wird. Die neue integrierte Technologie kann die Anzahl der erforderlichen Laborproben reduzieren und auf diese Weise die Ermittler bei der Identifizierung der Täter unterstützen. Die vom FORLAB-Konsortium entwickelte Technologie wird eine entscheidende Aufgabe beim Schutz unserer Gesellschaft übernehmen, indem die bei terroristischen Handlungen eingesetzten Materialien ermittelt und so die Täter gestellt werden können.

Schlüsselbegriffe

Forensik, Bombenexplosionen, unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen, Beweiserhebung, Spurensicherung, FORLAB

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