Noch bessere Kunststoffe auf Basis von Naturfasern
Das Rösten, ein Arbeitsgang, bei dem die Pflanzenstängel auf dem Feld Wind und Wetter ausgesetzt bleiben, wurde als das schwache Glied in der Lieferkette von Naturfasern identifiziert. Dieser Prozesses führt zu hohen Kosten, von Charge zu Charge auftretenden Schwankungen und Lieferinkonsistenzen, die den Ersatz der anorganischen Fasern auf petrochemischer Basis durch eine nachhaltige Option behindern. Das Projekt "New manufacturing infrastructure for the production of high quality natural fibres" (ULTRAFIBRE) wurde ins Leben gerufen, um eine umweltfreundliche Verarbeitungstechnologie zum Extrahieren von Fasern aus Pflanzen nach dem Ernten zu entwickeln. Der Prozess ist als hydroakustischer Faseraufschluss(hydroacoustic decortication) bekannt und umgeht die starke Abhängigkeit von der Röste. Die Projektpartner führten mit Erfolg die Anwendung dieses Prozesses zur Erzeugung hochwertiger elementarer Naturfasern vor. Sie behandelten die Fasern außerdem mit atmosphärischem Plasma, um deren Hafteigenschaften zu verbessern. Die Fasern selbst wurden zur Fertigung hochwertigerer kommerzieller thermoplastischer und duroplastischer Komposite verwendet. Man erzeugte auch Biokomposite mit verbesserten mechanischen Eigenschaften für neue hochtechnisierte Anwendungen. Die Technologie wird den wirtschaftlichen Wohlstand der naturfaseranbauenden Betriebe fördern, da sie nun die Kompositmaterialfirmen und Endverbrauchermärkte mit konsistenten, qualitativ hochwertigen Produkte beliefern können. ULTRAFIBRE wird damit auf indirekte Weise die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors sowie die Zusammenarbeit zwischen Materiallieferanten, Verarbeitern, landwirtschaftlichen Erzeugern, Forschungszentren und Endanwendern der Kunststoffprodukte stärken.
