Erste Kleinsatelliten umkreisen die Erde
Obwohl leistungsfähige Kleinsatelliten schon lange in der Diskussion waren, hat bisher keine Raumfahrtbehörde die Initiative zur Schaffung eines solchen Netzwerks ergriffen. Die hohen Kosten für Satelliten nach Industriestandards und ihre begrenzte orbitale Lebensdauer schrecken vor der Entwicklung eines CubeSat-Netzwerks ab. Das von der EU kofinanzierte Projekt QB50(öffnet in neuem Fenster) sollte demonstrieren, dass es möglich ist, kleine Nutzlasten zu niedrigen Kosten in den erdnahen Orbit zu schicken. QB50 ist ein Netzwerk aus 50 CubeSats, die die Erde in einer Umlaufbahn von 4.000 km Höhe umkreisen sollen. Es besteht aus einer Mischung aus atmosphärischen doppelten CubeSats und doppelten oder dreifachen CubeSats für wissenschaftliche und technologische Demonstrationen. Aufgrund des atmosphärischen Luftwiderstands werden die CubeSat-Flugbahnen abnehmen, sodass ohne Bordantrieb schrittweise Thermosphärenschichten - bis zu 90 km - erkundet werden. Forscher, Ingenieure und Manager konnten die Anforderungen anfangs der Mission selbst und später des CubeSat-Netzwerks erfolgreich definieren. Die Wissenschaftler entwickelten außerdem die Konzepte für kritische Hardware, einschließlich Deployer, Sensoreinheiten, Lagebestimmungs- und Steuersysteme sowie für die CubeSat-Demonstration im Orbit. Unterstützt wurde dies durch aerodynamische Analysen von bisher unerreichter Genauigkeit. QB50 definierte ein Hochleistungsbodensegment mit 50 Amateur-Bodenstationen verteilt auf der ganzen Welt und begann mit der Implementierung. QB50 soll das erste Satellitennetzwerk schaffen, um die mittlere und untere Thermosphäre wissenschaftlich zu untersuchen und so kostengünstige und zukunftsweisende Mehrpunktmessungen der räumlichen und zeitlichen Schwankungen ermöglichen. Dieses Projekt soll die EU an die Spitze der CubeSat-Entwicklung für wissenschaftliche und pädagogische Anwendungen bringen.
Schlüsselbegriffe
Kleinsatelliten, Thermosphäre, CubeSat, niedrige Erdumlaufbahn, Satellitennetzwerk