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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Epilepsy Pharmacogenomics: delivering biomarkers for clinical use

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Biomarker für Epilepsie

Das Optimalziel bei allen Medikamenten sind möglichst wenige unerwünschte Nebenwirkungen und maximale Behandlungserfolge. Im Hinblick auf Antiepileptika forscht eine europäische Studie nun an genomischen Biomarkern, mit denen sich der Therapieerfolg abschätzen lässt.

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Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung, die weltweit fast 50 Mio. Menschen betrifft und sowohl die allgemeine Krankheitsanfälligkeit wie auch das vorzeitige Sterberisiko erhöht. Derzeit sind mehr als 20 Antiepileptika (AED) auf dem Markt, die epileptische Anfälle zumeist gut unterdrücken und damit Lebensqualität und soziale Reintegration von Epileptikern fördern. Bei einem Drittel der Patienten versagen die Wirkstoffe allerdings, sodass neue Behandlungsstrategien gefragt sind. Ein ideales Medikament sollte zudem nicht nur die Konvulsionen unterdrücken, sondern das Krankheitsbild abmildern. Das EU-finanzierte Projekt EPIPGX (Epilepsy pharmacogenomics: Delivering biomarkers for clinical use) führte genomweite Analysen durch, um im Genom Biomarker für Epilepsie zu finden. Kann der Therapieerfolg im Vorfeld abgeschätzt werden, können AED gezielter eingesetzt und auch neue therapeutische Zielstrukturen gefunden werden. Die Projektpartner untersuchten hierfür die Wirkung der gängigsten AED in der EU wie auch sehr teure Antiepileptika. Für alle Konsortiumpartner von EPIPGX wurde auf einer gemeinsamen Plattform ein Online-Dokumentationsbogen (CRF, case record form) für die Berichterstattung und Diskussion fachspezifischer Fragen erstellt. Damit steht nun eine umfangreiche Datenbank mit Daten von mehr als 12.000 klinischen Fällen von Epilepsie und mehr als 32.000 Phänotypen für Arzneimittelreaktion zur Verfügung. Die Vorlage für die elektronische Fallakte wurde dann für weltweite Projekte angepasst. Derzeit werden genomweite Assoziationsstudien zu breiter Medikamentenresistenz und Nebenwirkungen von AED durchgeführt. Weitere Exomsequenzierungen sollen demnächst Aufschluss über seltene genetische und therapeutisch relevante Variationen geben. Die EpiPGX-Datenreihe wird kontinuierlich erweitert, damit alle Partner von EPIPGX optimal von den Projektergebnissen profitieren können. Die gemeinsame Datenauswertung unterstützt pharmakogenomische Leitlinien zur Vermeidung schwerer Nebenwirkungen und gezielteren Verschreibung von AED. Vor allem wird aber auch nach Biomarkern für eine mögliche fruchtschädigende (teratogene) Wirkung von Valproat in der Schwangerschaft gesucht. Die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse erfolgte über Konferenzen, Workshops, Tweets (#EpiPGX), das Projektvideo YouTube-Video und regelmäßige Updates auf der Projektwebseite.

Schlüsselbegriffe

Biomarker, Epilepsie, Antiepileptika, EPIPGX, Pharmakogenetik, Arzneimittelresistenz

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