Der europäischen Wissenschaft geht ein neues Licht auf
Europa, weltweit ein Spitzenreiter in der Photonik, das heißt der Übertragung von Informationen via Lichtpartikel oder Photonen über Glasfaser, ist bereit für neue Gipfelexpeditionen im innovativen Forschungsbereich Plasmonik. Im Rahmen des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) unterstützt die EU zwei strategische Forschungsprojekte (STREPs) und ein Exzellenznetz im Bereich Plasmonik, dem "Licht auf einem Draht", das die Übertragung von Daten auf optischen Frequenzen auf der Oberfläche eines winzigen Metalldrahts ermöglicht. Das mit 3,88 Mio. EUR geförderte Projekt PLEAS, Plasmon Enhanced Photonics, will Plasmonik zu einer tragenden Säule der künftigen europäischen Photonikindustrie machen. Um dieses Ziel zu erreichen, bringt das Projekt Wissenschaftler von fünf Universitäten und Vertreter zweier zentraler Industrieakteure zusammen. Sie möchten herausfinden, wie Licht in Metallen auf Nanoebene kontrolliert werden kann. "Die europäische Forschungsgemeinde", so der Projektleiter Ross Stanley vom Schweizer Zentrum für Elektronik und Mikrotechnologie (CSEM SA), "ist weltweiter Spitzenreiter in allen Bereichen der Plasmon-Forschung. Das enorme Potenzial der Plasmonen wurde bis jetzt von der Photonik-Industrie nicht angemessen unterstützt. Für dieses Projekt haben wir führende Plasmon-Experten und zwei wichtige Akteure der europäischen Photonik-Industrie an einen Tisch geholt, damit sie ihre Visionen erläutern können." "Dank der Förderung durch die EU haben wir jetzt die einmalige Gelegenheit, diese Vision umzusetzen", fügte er hinzu. Das Projekt verfolgt zwei Hauptziele, so die Industriepartner: Osram Opto Semiconductor, einer der Branchenführer in Design und Herstellung von Hochleistungs-LED, interessiert sich für Plasmonik als eine Möglichkeit, noch energieeffizientere LED herzustellen. "Wir möchten die Effizienz dieser Geräte um mindestens 20 Prozent steigern", so Stanley, das heißt, eine sehr gute LED, die typischerweise eine Effizienz von 35 Prozent aufweist, kann dann eine Effizienz von an die 50 Prozent erreichen." Der zweite Industriepartner, Sagem Défense Sécurité, ein wichtiger Akteur im Bereich optikbasierter Sicherheit, möchte noch empfindlichere Photodetektoren entwickeln, die preiswertere und leistungsstärkere Kameras ermöglichen. Zu den Hochschul- und Forschungspartnern gehören die Autonome Universität Madrid, die Universität Zaragoza, die Queens University Belfast, die Technische Universität Dresden und die Louis Pasteur Universität in Straßburg.