Europa fordert Nordamerika zur Verschärfung seiner Kontrollen von Rinderwachstumshormonen auf
Die Verabreichung bestimmter wachstumsfördernder Hormone an Rinder birgt potentielle Gefahren für die menschliche Gesundheit. Dies geht aus einem Bericht des wissenschaftlichen Ausschusses für veterinärmedizinische Maßnahmen im Zusammenhang mit der Volksgesundheit hervor, der die Europäische Kommission berät. Diese Meinung wird ebenfalls in einem Berichtsentwurf über die Bewertung der Risiken im Zusammenhang mit dem Mißbrauch dieser Hormone und den Schwierigkeiten bei der Kontrolle vertreten. Beide Stellungnahmen wurden am 3. Mai 1999 veröffentlicht und sind in einem in den USA und Kanada verbreiteten Rundschreiben enthalten, in dem europäische Wissenschaftler Nordamerika zur Einführung strengerer Kontrollen für den Verkauf und die Verwendung dieser Hormone bitten. Die in dem Ausschuß vertretenen Wissenschaftler waren einstimmig (mit jeweils mehr oder weniger schlüssigen Beweisen) der Auffassung, daß sechs Hormone - 17-beta-Östradiol, Progesteron, Testosteron, Zeranol, Trenbolon und Melengestrolacetat - eine Gefahr für die Verbraucher darstellen. Die schädlichen Wirkungen für die Verbraucher nach dem Verzehr von Rindfleisch, das Rückstände dieser Chemikalien oder der Chemikalien, zu denen sie abgebaut werden (ihre Metaboliten), enthält, sind z.B. neurobiologische, genotoxische und karzinogene Reaktionen. Der wissenschaftliche Ausschuß für veterinärmedizinische Maßnahmen im Zusammenhang mit der Volksgesundheit hat einstimmig eine Stellungnahme zu diesem Thema angenommen. Zusätzlich zu seiner Lobbyarbeit in den USA und in Kanada drängt er auf umfassende, adäquate Programme zur Rückstandskontrolle für die sechs Hormone, mit denen sowohl deren legale als auch illegale Verwendung überwacht werden.
Länder
Kanada, Vereinigte Staaten