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Inhalt archiviert am 2024-05-28
Design and evaluation of a bioadhesive film with easy peeling properties for transdermal drug delivery: application for osteoporosis treatment

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Neues Hautpflaster mit gezielter Wirkstoffabgabe

Die transdermale Verabreichung von Arzneimitteln (transdermal drug delivery, TDD) ist eine medizinisch wirksame Alternative zur oralen Einnahme oder Injektion. Mit innovativen Methoden soll nun die transdermale Applikation und Wirkung von Medikamenten deutlich verbessert werden.

TDD-Systeme sind Pflaster, die das Medikament kontrolliert über die Haut freisetzen und damit sowohl eine systemische Therapie wie auch eine gezielte Organtherapie ermöglichen. Durch die kontrollierte Wirkstofffreisetzung sind Transdermalpflaster anderen Arten der Verabreichung überlegen. Dies erfolgt in der Regel über eine poröse Membran mit Wirkstoffreservoir oder eine durch die Körperwärme schmelzende dünne Wirkstoffschicht, die in die Klebschicht eingebettet ist. Gelegentliche Hautreizungen durch den Klebstoff sind dabei die wesentlichsten Nebenwirkungen der transdermalen Therapie. Nachteilig am TDD-System sind allerdings die hohen Kosten, da bislang synthetische Polymere eingesetzt wurden. Das EU-finanzierte Forschungsprojekt BIOTRANSOS entwickelte ein einfaches, einlagiges TDD-System mit Trägermaterial, Klebstoff- und Wirkstoffreservoir. Damit Hautreizungen vermieden werden, lässt es sich nach der Anwendung leicht ablösen. Ziel des Projekts war es, das System und die biokompatible Matrix mit Hydrogeleigenschaften zu entwickeln und zu testen und zudem die Reaktion auf Reize zur Wirkstofffreisetzung zu verbessern. Im ersten Schritt wurden Polymere mit optimalen filmbildenden und mechanischen Eigenschaften hergestellt und charakterisiert, für die sich Chitosan-Filme offenbar am besten eignen. Zur Verbesserung der Haftung wurden handelsübliche druckempfindliche Polymere oder Polyacrylsäure getestet. Die Soforthaftung wurde anschließend im Tack-Test geprüft. Um den Chitosan-Film wasserabweisend zu machen, entschied man sich für einen Überzug auf Fettsäurebasis. Die Eigenschaften mit und ohne Beschichtung wurden dann mit denen handelsüblicher Pflaster verglichen. Um die Freisetzung der Wirkstoffe aus dem Trägermaterial zu initiieren, wurde ein temperaturempfindliches Polymer (PNiPAAm) in den Film eingebettet. Inwiefern diese Oberflächenmodifizierung die Wirkstofffreisetzung aus dem Chitosan-Film beeinträchtigt, wurde anschließend in vitro getestet. Die kinetischen Eigenschaften der Freisetzung wurden vor und nach der Oberflächenmodifikation in vitro mit zwei verschiedenen Methoden untersucht. Das neue transdermale Pflaster könnte zur Behandlung von Osteoporose eingesetzt werden. Nun sollen die Forschungen von BIOTRANSOS unter zwei neuen Projekten zu TDD-Systemen fortgesetzt werden, die Hauterkrankungen lindern und postoperativ eingesetzt werden können.

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