Prävention von Brustkrebs-Metastasen
Heterogenität ist ein Kennzeichen von Krebs und soll eine Folge der Mechanismen der Krebsentwicklung sein. Aus heutiger Sicht schreitet ein Krebs entweder aus einer einzigen Ursprungszelle in einem darwinschen Evolutionsprozess fort oder von einer Zelle mit Selbsterneuerungs- und Differenzierungseigenschaften, einer Krebsstammzelle. Dieser Zelltyp steht an der Spitze der Tumorzellenhierarchie. Aus neuesten Belegen geht hervor, dass beide Zelltypen in bestimmten Tumoren nebeneinander existieren. Krebsstammzellen wurden in verschiedenen soliden Tumorarten wie Brust-, Darm- und Gehirnkrebs gefunden. Der TGF-beta-Signalweg ist ein wichtiger Akteur in der Säugetierbiologie, dessen Fehlregulation die Tumorbildung fördert. Aber obwohl die klinisch-onkologische Bedeutung von TGF-beta schon geklärt ist, muss der komplexe Signalweg aufgrund der Komplexität von TGF-beta noch genauer erforscht werden. Das EU-finanzierte Projekt (A study of TGF-beta effects on breast cancer stem cells (TGF-BETA AND BCSCS)) untersuchte die Rolle von TGF-beta bei humanen Brustkrebsstammzellen (BCSC. Brustkrebs ist sehr heterogen und kann in verschiedene Subtypen mit unterschiedlichen Prognosen und Reaktionen auf Therapie und hinsichtlich der Überlebensraten unterteilt werden. Diese Heterogenität resultiert möglicherweise aus verschiedenen Subtypen, deren Ursprung Zellen verschiedener Kompartimente der Brustdrüse, sogenannte normale Bruststammzellen, Progenitoren und differenzierte Zellen sind. Belege zeigen, dass nur seltene und besonders aggressive Subtypen von Brustkrebs, sogenannte claudin-schwache Subtypen aus dem Bereich der normalen Brustdrüsenstammzellen stammen. Die Rolle des TGF-beta-Signalwegs bei BCSC wurde an einer Reihe von Zelllinien untersucht, die die molekulare Heterogenität humaner Mammakarzinome repräsentieren. Die Forscher fanden heraus, dass TGF-beta die BCSC-Aktivität nur in Zellen eines sehr seltenen und aggressiven Subtyps fördert. Der TGF-beta-Effekt in diesen Zellen wird durch die spezifischen Transkriptionsfaktoren Smads verstärkt, die spezifische Stammzellen regulieren. TGF-beta-Effekte wurden in normalen menschlichen Brustepithelzellen beobachtet. Zusammengefasst, in transformierten Zellen mit einem stammzellenartigen Aussehen, nutzt TGF-beta Wege, die normalerweise kontrolliert auf diese wirken, um eine Tumorprogression zu fördern. Transformierte Zellen eines anderen Ursprungs reagieren umgekehrt auf eine TGF-beta Aktivierung. Diese Eigenschaften betonen die Notwendigkeit, diese beiden Krebsarten vor der Behandlung mit einer anti-TGD-beta-Therapie zu bestimmen. Diese Erkenntnisse bereiten den Weg für die Entwicklung einer mutmaßlich rational gezielten Therapie für diesen speziellen Subtyp eines aggressiven Brustkrebses, wobei sowohl die Verbreitung der Krebszellen wie auch die Selbsterneuerung von Krebsstammzellen angezielt werden.