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"Carbon dynamics in Pyrenean grasslands: a first-time assessment with ecosystem fluxes, isotopic marking, and plant guilds"

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Der Kohlenstoffkreislauf bei Bergwiesen

Durch eine Untersuchung hochgelegener Wiesen in den Pyrenäen wurde ein tieferes Verständnis des Kohlenstoffkreislaufs dieser Weideland-Ökosysteme erreicht. Das gewonnene Wissen wird Wissenschaftler dabei unterstützen, zu verstehen, ob Bergwiesen zur CO2-Konzentration in der Atmosphäre beitragen oder diese begrenzen können.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Terrestrische Ökosysteme bilden die Verbindung zwischen der Atmosphäre und den immensen Kohlenstoffreserven, die in pflanzlicher Biomasse und organischen Kohlenstoffverbindungen im Boden eingeschlossen sind. Ob sie in den Pflanzen und dem Boden eingeschlossen bleiben oder in die Atmosphäre freigesetzt werden, hängt von den biologischen Vorgängen ab, die Kohlenstoff im Pflanzen-Boden-System zirkulieren lassen. Weideländer enthalten viel Kohlenstoff und verfügen über ein hohes Potenzial für die zukünftige Kohlenstoffsequestrierung. Ihr Bewirtschaftung und Entwicklung bedingen, ob sie als CO2-Senke oder -Quelle wirken. Die Erforschung der Rolle von Bergwiesen im Kohlenstoffkreislauf ist jedoch begrenzt. Bergökosysteme sind von besonderem Interesse, da erwartet wird, dass sie als erste vom Klimawandel betroffen sein werden. Im Rahmen des EU-finanzierten CAPACITI-Projekts wurde die jährliche Kohlenstoffdynamik semi-natürlicher Bergwiesen in den Pyrenäen untersucht. Als Ziel sollte erkannt werden, wie Vorgänge des Pflanzen-Boden-Systems den Zuwachs und Verlust von Kohlenstoff in diesen empfindlichen Ökosystemen beeinflussen. Dies wird die Frage beantworten, wie Bewirtschaftung und Klima kombiniert werden können, um die Produktivität und die Kohlenstoffspeicherung dieser dynamischen Weidelandumgebungen zu regulieren. Außerdem wurden verschiedene funktionale Pflanzentypen auf semi-natürlichen Bergwiesen studiert und Änderungen ihrer Kapazität zur Kohlenstoffspeicherung (oder des Kohlenstoffverlusts durch Respiration) beurteilt. Ziel war es, die Rolle der Vegetationszusammensetzung bei der Regulation des Kohlenstoffkreislaufs zu demonstrieren. Zusätzlich wurden meteorologische und mikrometeorologische Daten erhoben und mit einer detaillierten Beschreibung der Vegetation kombiniert. Variationen bei den Vorgängen des Pflanzen-Boden-Systems wurden während der gesamten Wachstumsperiode und zwischen Pflanzengilden gemessen. Eine ökologische Gilde kann als Gruppe von Arten beschrieben werden, die Ressourcen auf ähnliche Weise nutzen. Die Fülle an natürlichen Isotopen wurde ebenfalls in verschiedenen Teilen des Systems gemessen, um herauszufinden, ob mit der Zeit verschiedene Muster bei verschiedenen Typen funktionaler Pflanzen auftreten. Die Ergebnisse zeigten, dass Bewirtschaftungspraktiken, welche die Kohlenstoffaufnahme bei Wiesen und Weiden begünstigen, atmosphärischen Kohlenstoff sequestrieren können. Dies kann die CO2-Emissionen abmildern und agrar-weidewirtschaftlichen Systemen einen Mehrwert verschaffen.

Schlüsselbegriffe

Terrestrisches Ökosystem, Kohlenstoffdioxid, Kohlenstoffkreislauf, Wiese, Klimawandel, Vegetation

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