Kombinationstherapie bei Tumorerkrankungen
Bislang ist bekannt, dass die Präsenz von Immunzellen wie T-Zellen oder natürlichen Killer(NK)-Zellen am Entstehungsort des Tumors die Prognose bei Krebspatienten verbessert. Die Forschung hat auch gezeigt, dass Chemotherapeutika die Sensibilität von Krebszellen gegenüber Immunzellen erhöhen, wodurch der Körper maligne Zellen besser eliminieren kann. Das EU-finanzierte Forschungsprojekt CHEMO-IMMUNE THERAPIE untersuchte, inwieweit verschiedene Chemotherapeutika die Sensitivität von Tumorzellen gegenüber kombinierten Therapien mit T- und NK-Zellen verbessern. Zunächst isolierten die Forscher NK- und T-Zellen von Patienten mit Melanomen und testeten in vitro an verschiedenen Krebszelllinien die tumorhemmende Aktivität. Mehr als ein Dutzend Chemotherapeutika wurden gescreent, um deren Fähigkeit zur Sensibilisierung gegenüber Immunzellen zu bewerten. Am effektivsten sind offenbar Anthracyclin, Doxorubicin und der Proteasominhibitor b-AP15. Neben In-vitro- und In-vivo-Tests an Mausmodellen für Tumorerkrankungen sollte auch die Wirkung der Vorbehandlung mit Doxorubicin oder b-AP15 bewertet werden. Beide Substanzen erhöhten die Sensitivität von Krebszellen gegenüber Immunzellen, ohne gesunde Zellen zu schädigen. Eine kombinierte Infusion von NK- und T-Zellen bei Mäusen, die zuvor mit Chemotherapeutika vorbehandelt worden waren, verlängerte deutlich die Überlebensrate und verringerte die Tumorprogression. Verlaufen die klinischen Studien erfolgreich, könnten die Kombinationstherapien die Prognosen für die meisten Krebspatienten verbessern.
Schlüsselbegriffe
Immunsystem, Krebs, T-Zellen, natürliche Killerzellen, Chemotherapeutika, Doxorubicin, b-AP15, Vorbehandlung, präklinisch, klinische Studien