Erforschung von RNA-Funktionen bei Hülsenfrüchten
Pflanzen müssen auf Umweltstress reagieren und sich gegen Pflanzenschädlinge verteidigen können. Eine Möglichkeit ist offenbar die Aktivierung von RNA-Molekülen, die nicht für Proteine kodieren, etwa siRNA (small interfering RNA) und miRNA (microRNA) und die Expression verschiedener Gene regulieren. Das EU-finanzierte Projekt MEDEPIMIR (Novel si/miRNAs in epigenetic regulation of salt stress responses in M. truncatula) untersuchte mehrere si/miRNA-Moleküle, die an der Stressantwort von Pflanzen beteiligt sind, und zwar am Leguminosenmodell M. truncatula. Bei der Analyse von miR160, einer miRNA, die durch das Hormon Auxin das Wachstum reguliert, stellte sich heraus, dass miR160 17 Zielgene (mehr als in anderen Pflanzen) ansteuert, speziell aber die Bildung von Knöllchen ermöglicht, die für die Stickstofffixierung entscheidend sind. Ein weiterer Teil von MEDEPIMIR befasste sich mit mutierten Pflanzenzelllinien. Die Forscher identifizierten das Gen RDR6, das die Produktion mehrerer siRNA für Symbiosen mit Bakterien reguliert. Das Projekt lieferte damit neue Erkenntnisse zu proteinkodierenden RNA, die Wachstum und symbiotische Prozesse bei Hülsenfrüchten fördern, was für die Züchtung stressresistenterer Pflanzen enorm wichtig sein könnte.
Schlüsselbegriffe
Hülsenfrüchte, RNA-Silencing, Medicago truncatula, stressresistent, Nutzpflanze, Umweltstress, Pflanzenschädling, siRNA, miRNA, epigenetische Regulation