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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Methodological development of phytolith analysis for studying non-dietary crop products in prehistoric agricultural societies

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Untersuchungen an Getreidearten

Man hat neue Werkzeuge und Technologien zur Untersuchung von nicht als Nahrung dienenden Nutzpflanzen entwickelt. Diese neuen Verfahren können zur Erkundung des Einsatzes von Getreide in alten Zeiten und der Unterschiede zwischen den Pflanzenarten dienen.

Das von der EU geförderte Projekt PHYTORES identifiziert verschiedene anatomische Teile eurasischer Getreidearten. Schwerpunkt sind die Phytolithen, Kieselerdenebenprodukte von Pflanzenstoffen. Ein neues Verfahren der Mikromorphometrie, d. h. das Studium der Form auf einer mikroskopischen Ebene, lässt nun eine bessere Identifikation der Phytolithen zu. Die neue Methode ist von besonderem Belang für die Archäologen. Sie verfolgen das Ziel, nicht als Nahrung dienenden Pflanzenteile wie Stroh und Heu zu identifizieren, die in alter Zeit als Brennstoff oder zum Bau verwendet wurden. Bei der Entwicklung dieser Methodologie sammelten die Wissenschaftler zunächst Gewebeproben von Pflanzen von drei verschiedenen Kontinenten und extrahierten diese. Dann realisierte man Mikrofotos der pflanzlichen Phytolithen und setzte eine neue Software ein, um sie zu messen. Eine statistische Analyse der Messungen kann sogar geringfügige Unterschiede in Größe und Form der Phytolithen erfassen. Auf Grundlage der Phytolithendaten konnten die Wissenschaftler bisher unbekannte Unterschiede in Form, Größe und Zellzusammensetzung erkennen. Sie konnten beispielsweise den Blatttyp über das Vorhandensein von Sattel-Kurzzell-Phytolithen unterscheiden. Der nächste Schritt war die Erprobung dieser Methode an Phytolithen von einer neolithischen Fundstätte im Sudan. Der Einsatz dieser Methode erwies sich als wirkungsvoll. Die Arbeit enthüllte eine bislang unbekannte Tatsache - man verwendete im Laufe der Jungsteinzeit wilde Gräser und angebaute Getreide. Diese Methodik hat unser Verständnis der wirtschaftlichen Bedeutung dieser nicht als Nahrung dienenden Pflanzen vertieft. Dieser Ansatz ist der erste Schritt zu einer Standardisierung der Mikromorphometrie. Die Ergebnisse dieser Studie bieten erweiterte Chancen für viele andere Bereiche. Paläoökologie, Taxonomie und Archäobotanik gehören zu den Disziplinen, die von dieser Methodologie profitieren könnten.

Schlüsselbegriffe

Werkzeuge, Technologien, Techniken, Anbaukulturen, Methoden, Phytolithen, Mikromorphometrie, Jungsteinzeit

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