Superbakterien als Auslöser von Lungenentzündungen
Der Erreger ist in erster Linie Streptococcus pneumoniae, der immer häufiger Impfstoff- und Antibiotiaka-resistente Stämme ausbildet. So sind dringend wirksame Breitspektrum-Impfstoffe gefragt, die die Ansteckungsgefahr senken und die Überlebensrate vor allem bei Kleinkindern erhöhen. Das EU-finanzierte Projekt TN-SEQ (Identification of genetic determinants involved in Streptococcus pneumoniae pathogenesis) identifizierte nun Gene, die Wachstum und Pathogenese des Bakteriums beeinflussen, und zwar mithilfe einer Insertions-Knockout-Methode. Mit Mikroarrays und Sequenzierungsmethoden der nächsten Generation (Transposonsequenzierung) wurden Gene identifiziert, die Überleben und Infektiösität von S. pneumoniae sichern. Mit statistischen Analysen, Pfadanalysen, Netzwerkrekonstruktion und Anreicherung in funktionellen Kategorien wurden beteiligte Signalwege entdeckt. Außerdem wurden Faktoren ermittelt, die die Persistenz und Virulenz von S. pneumoniae im Wirt verstärken. So konnten viel versprechende Wirk- und Impfstoffkandidaten für die weitere Forschung und Validierung an Knockout-Modellen vorausgewählt werden. Das Projekt führte Machbarkeitsstudien für neue antibiotische Zielstrukturen durch, die weiter untersucht werden und erfolgreich in klinischen Studien abschneiden werden, da sie das Risiko lebensbedrohlicher Superinfektionen senken.
Schlüsselbegriffe
Lungenentzündung, Infektion, Antibiotika, Impfstoffe, Arzneimittel-resistent, Pathogenese, Insertions-Knockout, Transposon-Sequenzierung