Paleo-Diät ausgestorbener Tiere erforschen
Die meisten Beweise in Bezug auf die Kost ausgestorbener Tiere werden aus morphofunktionellen Studien abgeleitet. Ein klassischer elementarer Ansatz wäre die Betrachtung des Typs und des Zustands der Zähne. Lange Eckzähne lassen zum Beispiel auf einen Fleischfresser schließen. Trophische Beziehungen innerhalb ausgestorbener Ökosysteme sind bislang noch weitgehend unerforscht, was eine große Lücke im Wissen über die Ökosystemdynamik bei wichtigen Ereignissen darstellt, welche die Biosphäre im Lauf der Zeit beeinflusst haben. Das Projekt "The significance of stable isotopes as dietary indicators in ancient terrestrial ecosystems" (SSIDIATE) hat die chemische Zusammensetzung von Apatit (Kalzium- und Magnesiumisotope) untersucht, das ein Hauptbestandteil von Knochen und Zähnen der großen Wirbeltieren der Kreidezeit ist. Zu Vergleichszwecken extrahierten und fraktionierten die Forscher die Vielfalt der chemischen Formen (Isotope) von Magnesium aus den Knochen und Zähnen von zwei Säugetiergruppen aus Südafrika. Die SSIDIATE-Wissenschaftler perfektionierten außerdem die Extrahierungs- und Analyseprotokolle für Kalziumisotope in Knochen aus den Wäldern am Äquator. Pflanzenreste sowie Zahnproben waren die Quelle von Magnesium-, Kalzium-, Kohlenstoff- und Sauerstoffisotopen aus einem weiteren modernen Ökosystem in Äquatorialafrika. Die Forschungsarbeit ergab eine große Datenbank neuer Isotopenwerte für Kalzium, Magnesium, Sauerstoff, Kohlenstoff und Strontium, das auch in Knochen und Vegetation gefunden wurde. In Zukunft können die Isotopenbereiche mit denen der Überreste ausgestorbener Tiere in fossilen Funden verglichen werden, um die Ernährungsweise von Tiergemeinschaften in vergangenen Zeiten zu rekonstruieren.