Ein Thymianmodell für die Koexistenz der Arten
Die Pflanzenarten gedeihen in lokalen Gemeinschaften, in denen sie um Ressourcen konkurrieren, sich gemeinsam an Veränderungen der Umwelt anpassen und sich gemeinsam entwickeln. Wie diese Interaktionen die Gemeinschaftsstruktur beeinflussen, ist unbekannt; zum Beispiel haben einige Pflanzen entweder positive oder negative Auswirkungen auf benachbarte Pflanzenarten. Mithilfe des Thymiankrauts als Mittelmeermodell entwirrte das EU-finanzierte Projekt COMGEN die Frage, wie Gene einer Pflanzenpopulation die Koexistenz und Biodiversität der Arten beeinflussen. Die COMGEN-Forscher entwickelten auch Computermodelle, die die genetischen und Umweltbedingungen, unter denen Arten entweder stabil koexistieren oder aussterben, vorhersagen. Thymian ist eine nützliche Art, um die Gemeinschaftsökologie zu untersuchen, da sie chemische Verbindungen erzeugt, die die Pflanzen um sie herum zu beeinflussen. Obwohl chemische Stoffe produzierende Pflanzen normalerweise assoziierten Arten schaden, zeigte das COMGEN-Team, dass Thymian den Artenreichtum und die gemeinschaftliche Vielfalt tatsächlich erhöht. Eine mögliche Erklärung ist, dass die variable chemische Produktion von Thymian dazu führt, dass sich assoziierte Arten als Reaktion auf die resultierenden chemischen Veränderungen in ihrer Umgebung anpassen. Das erhöht die Vielfalt, da die gemeinsame Evolution von assoziierten Pflanzen die nicht-angepassten Arten unterdrücken würde, wie etwa die in der Regel dominanten Gräser. Die Untersuchung der genetischen Prozesse hinter einer Veränderung bei pflanzlich produzierten chemischen Verbindungen wird dazu beitragen, die Frage zu beantworten, wie Artenreichtum und Koexistenz innerhalb einer Gemeinschaft erhalten bleiben. Darüber hinaus werden Computermodelle von Pflanzengemeinschaften mit Thymian unser Verständnis von den Interaktionen zwischen den Arten und den daraus resultierenden ökologischen und evolutionären Konsequenzen erweitern.
Schlüsselbegriffe
Thymian, Arten Koexistenz, Pflanzenarten, Artenreichtum, Artenvielfalt, Gemeinschaftsökologie, Chemikalien produzierende Pflanzen, Koevolution