Künstliche Membranen für die biologische Forschung
Biologische Membranen regulieren Form, Steifigkeit und Bewegung in allen Zellen. Sie bestehen aus Lipiddoppelschichten, in die Proteine und Kohlenhydrate eingebettet sind und die Kontakt und Kommunikation zwischen Zellen gewährleisten. In Membranen finden auch viele enzymatische Prozesse statt, etwa die Zellatmung. Um biologische Membranen und deren Funktion zu untersuchen, konstruieren Forscher nun biomimetische Membransysteme (Lipid-Monoschichten und Liposomen). So befassten sich im Rahmen des EU-finanzierten Projekts "Biomimetic membrane systems" (BIOMIMEM) Experten aus China, Frankreich und Deutschland gemeinsam mit der Erforschung biologischer Membranen. Zwischen den vier beteiligten Partnern wurde ein Austauschprogramm organisiert, dessen Schwerpunkt auf dem Austausch von Ideen und Know-how lag. Der Forscheraustausch förderte den kollaborativen Charakter des Konsortiums und war darauf ausgerichtet, ein internationales Netzwerk zur Forschung an biomimetischen Modellmembransystemen aufzubauen. Außerdem unterstützte BIOMIMEM die Ausbildung von Nachwuchsforschern und schuf die Basis für künftige chinesisch-europäische Kooperationen. Mit den Experimenten konnte die Studie nicht nur Grundlagenwissen zu biologischen Membranen erweitern, sondern auch die Entwicklung neuer Biosensoren und Wirkstoffträger voranbringen. In diesem Zusammenhang untersuchten die Wissenschaftler das Phasenverhalten der verschiedenen Modelllipidmembranen und deren Interaktion mit Peptiden und Proteinen. Insgesamt liefert das Konsortium BIOMIMEM neue Erkenntnisse zu den Mechanismen und biochemischen Prozessen, die in Membranen lebender Organismen stattfinden. Auch sollen membranbasierte Geräte entwickelt werden, die sich für Wirkstofftests und biologische Detektion nutzen lassen.
Schlüsselbegriffe
Künstliche Membranen, biomimetische Membransysteme, Wirkstoff-Screening, biologische Erkennung