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Human Factors in Risk-Based Ship Design Methodology

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Wie menschliches Versagen an Bord durch Schiffskonstruktion gemildert werden kann

Die Konstruktion eines Schiffs kann durchaus die menschliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, was letztlich zu Unfällen auf See führen kann. Eine EU-Initiative hat untersucht, auf welche Weise die Bauweise eines Schiffs zu menschlichem Versagen beiträgt.

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Einige der Fehler, die der Besatzung, seien es Deckoffiziere oder auch Ingenieure, zugeschrieben werden, sind das Resultat derartiger globaler Konstruktionsfaktoren (Global Design Factors, GDF) die sich in Bewegungen, Lärm, Schwingungen und Deckskonstruktion äußern. Das EU-finanzierte Projekt FAROS (Human factors in risk-based ship design methodology) erkundete nun den Zusammenhang zwischen menschlichem Versagen und den Konstruktionsmerkmalen eines Schiffs. Aufbauend auf früheren Projekten konzentrierte man sich im Einzelnen auf die frühen Entwicklungsphasen wie den konzeptionellen Entwurf, da größere Abänderungen zu diesem Zeitpunkt noch kosteneffektiv umgesetzt werden können. Die Arbeit startete mit einer umfangreichen Literaturrecherche zur Quantifizierung des Kausalzusammenhangs zwischen GDF und menschlicher Leistungsfähigkeit. Im Folgenden verwendete man diese Verbindung zur fachkundigen Risikomodellierung. In den Resultaten zeigt sich, dass die detaillierte Berichterstattung über Unfälle, Betriebsstörungen und Beinaheunfälle deutlich verbessert werden muss. Zudem muss Grundlagenforschung durchgeführt werden, welche die Faktoren zum Schwerpunkt hat, die das kognitive Leistungsverhalten des Menschen im Schifffahrtssektor prägen. Die Projektpartner entwickelten ein innovatives Modell der menschlichen Zuverlässigkeit und integrierten es in Risikomodelle. Modelle menschlicher Zuverlässigkeit können während des normalen Schiffsbetriebs zur Verbesserung der Effizienz der Betriebsabläufe und des Wohlergehens der Besatzung angewandt werden. Im Folgenden wurden die Risikomodelle auf den risikobasierten Konstruktionsprozess angewendet, um Konstruktionsverbesserungen zu erzielen und unter Beweis zu stellen. Die Risikomodelle wurden für die vier wichtigsten Gefahren auf See entwickelt: Kollisionen, auf Grund laufen, Brände und Verletzungen von Personen. Die Modelle unterscheiden zwischen verschiedenen Konstruktionsalternativen. In Folge ihrer Anwendung zeigten die Risikomodelle merkliche konstruktive Verbesserungen auf. Mit der Optimierung von Tankern erhöhte man die ökonomische und ökologische Leistungsfähigkeit der Ausgangskonstruktionen um 90 % unter Berücksichtigung des Gesamtbetriebs und 11 % in Bezug auf Emissionen in die Luft. Zudem reduzierte man mit der Optimierung von Roll-on-/Roll-off-Schiffen das Gesamtrisiko und man verbesserte die ökonomische und ökologische Leistungsfähigkeit um bis zu 67 %, 3 % bzw. 4 %. Die FAROS-Resultate werden Verbesserungen in den Abläufen der Schiffskonstruktion und somit letztlich sicherere Schiffe ermöglichen. Diese Verbesserungen werden außerdem bei der Entwicklung wirksamerer Sicherheitsverfahren und der Realisierung besserer Arbeits- und Lebensbedingungen an Bord hilfreich sein.

Schlüsselbegriffe

menschliches Versagen, menschliche Leistungsfähigkeit, Schiffskonstruktion, FAROS, risikobasierte Schiffskonstruktion

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