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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Does vascular endothelial growth factor gene therapy safely improve outcome in severe early-onset fetal growth restriction?

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Plazentainsuffizienz als Ursache für fetale Wachstumsretardierung

Allein in der EU führt eine Plazentainsuffizienz im Mutterleib bei rund 11.000 Neugeborenen pro Jahr zu fetaler Wachstumsretardierung (fetal growth restriction, FGR). Nun soll in klinischen Studien am Menschen die Wirksamkeit einer viel versprechenden Therapie mit Wachstumsfaktoren in der Schwangerschaft untersucht werden.

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Plazentainsuffizienz als Ursache für FGR ist bislang nicht heilbar und äußert sich in einer Wachstumsverzögerung des Fötus in der Gebärmutter. Bei einer Plazentainsuffizienz wird die Gebärmutter nicht ausreichend durchblutet, sodass diese Föten ein hohes Risiko für gesundheitliche Folgeschäden tragen. Eine verbesserte Durchblutung der Gebärmutter könnte daher das Erkrankungsrisiko für Neugeborene deutlich senken. Bei gesunden Schwangeren liegt die Konzentration des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (VEGF) im Normalbereich und gewährleistet die normale Durchblutung im Mutterleib. VEGF ist ein Protein, das von der Plazenta sezerniert wird. Frauen mit FGR könnten eine normale Schwangerschaft haben, wenn die VEGF-Werte im Blut, das zur Gebärmutter gelangt, lokal erhöht würden, und hierfür eignet sich die Gentherapie. Bei einer kürzlich durchgeführten Wachstumsfaktortherapie an Tiermodellen gelang es, die Blutversorgung der Gebärmutter durch Erweiterung der Blutgefäße und Bildung neuer Blutgefäße und damit das fetale Wachstum deutlich zu verbessern. Das an EVERREST beteiligte Konsortium wird die Sicherheit und Wirksamkeit dieser pränatalen Therapie mit Wachstumsfaktoren nun in präklinischen und anschließenden klinischen Studien demonstrieren. Zunächst untersuchte EVERREST soziale Akzeptanz und ethische Fragen im Zusammenhang mit Gentherapien in der Schwangerschaft, wobei die Teilnahme schwangerer Frauen an solchen klinischen Studien überwiegend befürwortet wurde. Die Sicherheit der Wachstumsfaktortherapie in der Schwangerschaft wird derzeit in präklinischen Studien bewertet. Bei humanen Plazentagewebeproben, die im Labor mit hohen gentherapeutischen Dosen behandelt worden waren, wurden keinerlei Schäden beobachtet. In Labortests wird derzeit untersucht, ob die Gentherapeutika die Plazentaschranke passieren, was erste Tierversuche nicht bestätigen. Außerdem sind umfassende Studien zur Reproduktionstoxizität an trächtigen Tieren geplant, um die Auswirkungen hoher und niedriger gentherapeutischer Dosen zu analysieren. Im Moment werden Frauen mit schwerer, früh einsetzender FGR an den vier Studienzentren in eine Beobachtungsstudie aufgenommen, um umfassend Daten zu unbehandelten kritischen Schwangerschaften zu erhalten. EVERREST richtete auch eine Biobank mit Proben von Frauen und Neugeborenen ein, die von einer FGR betroffen waren. Die klinischen Studienprotokolle für Phase I/IIa-Studien liegen bereits vor. Positive Studienergebnisse werden die klinische Forschung in der geburtshilflichen Medizin vorantreiben. So könnte die Gentherapie erkrankten Schwangeren bereits schon in 10 bis 15 Jahren zur Verfügung stehen.

Schlüsselbegriffe

Fetale Wachstumsretardierung, Wachstumsfaktortherapie, vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor, Gentherapie

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