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Inhalt archiviert am 2024-05-30

Neurotrophic Cochlear Implant for Severe Hearing Loss

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Regenerative Cochlea-Implantate

Allein in Europa leiden über 80 Millionen Menschen an einem progressiv zunehmenden, schweren Hörverlust. EU-finanzierte Forscher entwickelten neuartige regenerative Cochlea-Implantate (CI), die eine weitere Degeneration verhindern und die Hörqualität verbessern können.

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Sensorineurale Schwerhörigkeit (SNHL) entsteht durch eine Degeneration der sensorischen Zellen oder der primären auditorischen Neuronen (AN) im inneren Teil des Ohres, der sogenannten Cochlea. CI können das Gehör tatsächlich wiederherstellen, jedoch könnte ihr Nutzen erhöht werden, indem sie das Fortschreiten der neuronalen Degeneration blockieren und die synaptischen Verbindungen mit den Sinneszellen wiederherstellen. Dies würde zu einem verbesserten Sprachverstehen vor allem in lauten Umgebungen führen. Das Projekt NEUEAR (Neurotrophic cochlear implant for severe hearing loss) entwickelte eine Technologie eingekapselter Zellen (EC), die mit oder ohne CI genutzt werden kann, um neurotrophe Faktoren zu schaffen, die eine weitere Degeneration verhindern können. Versuche an zwei Tiermodellen mit Hörverlust sollten die Durchführbarkeit einer solchen Vorgehensweise zeigen und die weitere Entwicklung und Vermarktung der vielversprechenden Ergebnisse erleichtern. Die Forscher stellten Zellklone für die EC-Vorrichtung her und charakterisierten sie. In-vitro-Studien zeigten, dass die Klone der aus dem Gehirn stammenden neurotrophen Faktoren und der aus einer Gliazelllinie stammenden neurotrophen Faktoren die beste Neuroprotektion aufwiesen. NEUEAR entwickelte erfolgreich Prototypen von CI- und EC-Vorrichtungen für die Cochlea-Co-Implantation bei Katzen und Meerschweinchen. Die intracochleäre Lieferung des neurotrophischen Faktors durch EC-Geräte zeigte am Meerschweinchenmodell neuroprotektive Effekte. Das NEUEAR-Team entwarf funktionale Prototypen von neurotrophischen EC und CI-Geräten für die Co-Implantation oder getrennte Implantation. Allerdings entschieden sie sich für das Modell der separaten EC-Implantation für zukünftige klinische Studien am Menschen, da es flexibler ist und keine CI-Modifikation erfordert. Daraufhin entwickelten und testeten die Forscher erfolgreich ihre Erweiterung des Konzepts der Perilymphraum-Portimplantation am menschlichen Schläfenbein. Die Forschungsergebnisse wurden unter den wichtigsten Interessengruppen weit verbreitet. Dazu gehörten Patientenverbände und Wohltätigkeitsorganisationen, die wissenschaftliche Gemeinschaft und die Europäische Kommission. Die innovativen EC- und CI-Entwürfe von NEUEAR werden derzeit patentiert und sollen in einer klinischen Phase-I-Studie nach Ablauf des Projekts getestet werden. Diese Prototypen könnten das Hörerlebnis von SNHL-Patienten deutlich verbessern. Eine erfolgreiche Vermarktung der EG- und CI-Prototypen soll darüber hinaus die Wettbewerbsfähigkeit der am Projekt beteiligten Industriepartner auf dem globalen CI-Markt mit einem Wert von mehrere Milliarden Dollar erhöhen. Darüber hinaus könnte der EC-Prototyp allein für weitere regenerative Therapien angepasst werden.

Schlüsselbegriffe

Regenerativ, Cochlea-Implantate, starker Hörverlust, NEUEAR, neurotrophisch, verkapselte Zellen 

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