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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Unravelling the mechanism for development of WASP-associated primary immunodeficiency

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Zu den molekularen Ursachen von Immunschwäche

Europäische Wissenschaftler kombinierten Zellbiologie, Immunologie und Molekularbiologie, um die faszinierende Rolle eines am Immunsystem beteiligten Proteins und dessen Beitrag als Krankheitsauslöser zu enthüllen.

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Primäre Immundefekte gehören zu einer Gruppe von Erbkrankheiten, die mit einer schweren Schwächung der Abwehrfunktion einhergehen. Zwei dieser Krankheiten, das Wiskott-Aldrich-Syndrom (WAS) und die X-chromosomale Neutropenie (XLN), werden durch Mutationen im Gen ausgelöst, das für das WAS-Protein (WASP) kodiert. WASP ist ein spezifisches Protein in blutbildenden Zellen, das die Immunzellantwort, Migration und Phagozytose reguliert. Auslöser des Wiskott-Aldrich-Syndroms sind bestimmte Mutationen, die zum Funktionsverlust (Loss-of-function) führen und das geschwächte Immunsystem daran hindern, eindringende Krankheitserreger abzuwehren. Im Gegensatz dazu wird XLN durch Gain-of-function-Mutationen ausgelöst und es kommt zu schwerer Neutropenie. Die Mechanismen, durch die verschiedene WASP-Mutationen verschiedene klinische Phänotypen ergeben, bleiben jedoch zu klären. Um dieses Problem anzugehen, untersuchte das EU-finanzierte Projekt "Unravelling the mechanism for development of WASP-associated primary immunodeficiency" (WASPSTINGS) ein neues Mausmodell der Krankheit. Da Patienten mit WASP-Mutationen nicht auf fremde Erreger, sondern stark auf Selbstantigene reagieren, war die genaue Beschreibung der Rolle von WASP im Immunsystem das Hauptziel. Den Projektergebnissen zufolge findet bei WASP-defizienten B-Zellen keine ausreichende Affinitätsreifung im lymphatischen System statt. Stattdessen produzierten WASP-defiziente Mäuse mehr B-Zellen, die Autoantigene erkennen. Die Daten zeigen, dass WASP-assoziierte Erkrankungen auf eine fehlerhafte Aktivierung von Immunzellen zurückgehen, sodass keine Selbsttoleranz induziert wird. Das Forschungsteam entwickelte auch eine Plattform für transgene Mäuse, um künftig Studien an WASP-Proteinen und deren Interaktionspartnern durchführen zu können. In Verbindung mit den Ergebnissen der Studie WASPSTINGS soll die Plattform die Wissenslücke zur Rolle von WASP bei der Blutbildung und der Entwicklung des Immunsystems schließen.

Schlüsselbegriffe

Immundefizienz, Wiskott-Aldrich-Syndrom, X-chromosomale Neutropenie, WAS-Protein, B-Zellen

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