Mikroben und Monsune
Ein Verständnis der mikrobiellen Erdprozesse ist entscheidend, um genaue Vorhersagen zum Klimawandel treffen zu können, da diese Treibhausgasemissionen regulieren und somit potenziell bedeutsam für Feedbacks des Erdsystems sind. Diese Prozesse werden allerdings noch nicht in Gänze verstanden. Dies hat Unsicherheiten dahingehend zur Folge, inwiefern sich die Prozesse auf das Klima und die Atmosphäre der Zukunft auswirken werden. Das EU-geförderte TIBETMETH-Projekt nahm sich einem Aspekt dieser Herausforderung an, indem Organismen untersucht wurden, die am Kohlenstoffzyklus auf dem tibetischen Hochland in Zentralasien beteiligt sind. Die Forscher untersuchten wichtige hydrologische Indikatoren und quantifizierten Biomarker-Tracer für verschiedene Organismen, die in den vergangenen 6000 Jahren in dem Torfmoor gelebt haben. Es wurden ebenfalls Verbindungen zwischen Niederschlag, Vegetation, Redoxbedingungen und durch Mikroorganismen gesteuerten Prozessen, insbesondere der Methanproduktion (Methanogenese), bestimmt. Methan wurde untersucht, da es ein wichtiges Treibhausgas ist. Das Ziel war es, ein besseres Verständnis zur Produktion und Verwendung von Methan durch Bakterien und andere lebende Organismen zu erlangen. Dies wurde mithilfe der neuesten Chromatographie- und Massenspektronomietechnologie erreicht. Die Resultate zeigten, wie sich Monsunveränderungen in Asien auf die Methanemissionen des tibetischen Hochlands auswirkten. Während relativ trockener Intervalle ging die Biomasse methanproduzierender Mikroorganismen zurück, wobei methanverbrauchende Mikroorganismen scheinbar eine höhere Effizienz erreichten. Andere Forscher hatten die Hypothese aufgestellt, dass im Zuge der Abschwächung des Monsuns in Asien auch die Methanemissionen zurückgegangen seien. Die Ergebnisse des TIBETMETH-Projekts enthüllten, dass genau dies auf das tibetische Hochland zutrifft. Das TIBETMETH-Projekt legte ebenfalls nahe, dass die untersuchte Trockenperiode auf großflächige Veränderungen in den atmosphärischen Zirkulationsmustern zurückgeht. So wie sich Veränderungen in der Vergangenheit auf Methanemissionen ausgewirkt haben, könnten sich Veränderungen ebenfalls auf den Klimawandel von Morgen auswirken. Die Projektdaten werden Wissenschaftlern ein klareres Bild darüber geben, inwiefern sich Veränderungen des Monsuns in Asien auf die jüngere und ältere Methan-Biogeochemie auswirken. Diese Informationen werden letztlich Teil eines Rahmens sein, der bekannte und hypothetische Zusammenhänge zwischen Mikroorganismen und dem Klimawandel umspannt.
Schlüsselbegriffe
Mikroben, Monsune, Moorkultur, tibetanisches Hochland, Methan-Biogeochemie