Verbesserte Wirkstofffreisetzung bei hepatozellulärem Karzinom
Wachstum und Progression von HCC beruhen auf der Bildung neuer Blutgefäße (Angiogenese). HCC ist ein stark vaskularisierter Tumor, der durch die Leberarterien gespeist wird. Da gesundes Lebergewebe größtenteils über die Pfortader versorgt wird, ist eine antiangiogene Therapie eine viel versprechende Strategie. Das EU-finanzierte Projekt "Microencapsdelivery" (MICROENCAPSDELIVERY) befasste sich mit der Mikroverkapselung von Angiogeneseinhibitoren (Wirkstoffe Sorafenib und Cilengitid) für eine kontinuierliche und lokalisierte Abgabe. Die in Alginatkügelchen einstellbarer Größe enthaltenenen Angiogeneseinhibitoren wurden in vitro und in vivo getestet. An vaskularisierten 3D-Tumorsphäroiden wurden Modelle der Wirkstofffreisetzung erstellt, um die Zell-Zell- und Zell-Matrix-Interaktionen zu untersuchen. In mehreren In-vitro-Tests wurden wirksame Dosen von Sorafenib und Cilengitid identifiziert. Neben dem 3D-Tumorsphäroid wurden auch organotypische Zellkulturmodelle, ein Aortenring-Assay und 2D-Zellkultur-Assays in vivo getestet. Eine Validierung auf der Chorion-Allantois-Membran beim Hühnerembryo bestätigte diesen Ansatz. In-vivo-Experimente von mikroverkapseltem Sorafenib und Cilengitid an chemisch induzierten HCC bei Rattenmodellen sollen den Weg für klinische Studien zur neuen Therapie bereiten. Obwohl Sorafenib von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA bereits für die Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem HCC zugelassen ist, besteht aufgrund toxischer Nebenwirkungen eine hohe Negativrate. Die Entwicklung der Mikroverkapselungsmethode ermöglicht eine begrenzte Arzneimittelabgabe spezifisch im Tumor und verringert Nebenwirkungen. Damit könnte die neue therapeutische Plattform von MICROENCAPSDELIVERY eine effizientere antiangiogene Krebstherapie mit weniger Nebenwirkungen in Aussicht stellen.
Schlüsselbegriffe
Leberzellkarzinom, Krebs, antiangiogen, Mikroverkapselung, Sorafenib