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Inhalt archiviert am 2024-06-18

The role of Chronic DNA damage in Ageing and Age-related pathology

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Spitzenforschungsnetz erforscht die Grundursache des Alterns

Das Altern geht mit einem Rückgang der Organfunktionen und einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten Hand in Hand. Um die Erforschung der Rolle der DNA im Alterungsprozess zu verbessern, auszudehnen und zu fördern, haben EU-Forscher ein integriertes Netzwerk aufgebaut.

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Das Erbgut in unseren Zellen wird von außen durch UV-Strahlung und im Inneren des Körpers durch oxidativen Stress belastet und nimmt so erheblichen Schaden. Infolgedessen bildet sich fehlerhafter Code – ein Prozess, der für viele altersbedingte Krankheiten verantwortlich sein könnte. Wenn die Forscher mehr über diese molekularen Veränderungen wüssten, so könnten sie therapeutische Strategien entwickeln, um den Alterungsprozess zu verzögern oder ihm entgegenzuwirken, was zu einer erhöhten Lebensqualität für ältere Menschen führen würde. Das Projekt CODEAGE (The role of chronic DNA damage in ageing and age-related pathology) führte talentierte junge Forscher und Fachleute aus dem Bereich DNA-Schädigung und des Alterns zusammen, um ein Forschungs- und Ausbildungsnetzwerk zu gründen. "Um diese altersbedingten Krankheiten zu bekämpfen, ist es von großer Bedeutung, Erkenntnisse über die Mechanismen zu gewinnen, die den Alterungsprozess vorantreiben", sagt Prof. Bjoern Schumacher, Projektkoordinator und Forschungsleiter für DNA-Stabilität und Alterung an der Universität Köln. Ein ganzheitlicher Blick auf die Komplexität des Alterns Die Folgen von DNA-Schädigungen reichen sehr weit und umfassen Krebserkrankungen und den Zelltod, der für degenerative Veränderungen verantwortlich ist. Der Ausgang hängt davon ab, welche Moleküle sich verändern, wann und wie sie das tun, wo die Fehler liegen, wie oft sie auftreten und wie schwerwiegend sie sind. Die Arbeiten im Rahmen von CODEAGE ersetzten daher die bisherigen auf Hypothesen basierenden Forschungsansätze. "Im Projekt wurden die Grundlagen für einen systembiologischen Ansatz zur Erforschung der Reaktion auf chronische DNA-Schädigungen im Alterungsprozess gelegt", erläutert Prof. Schumacher. "Daraus resultiert eine Dynamik, die in Richtung einer integrierten Forschung geht: von den grundlegenden Mechanismen über translationale Forschung bis zur klinischen Anwendung." Das Repertoire des genetischen Modellsystems aus dem Projekt CODEAGE umfasste die Hefe Saccharomyces cerevisiae (Backhefe), den Fadenwurm Caenorhabditis elegans und, um im Stammbaum der Evolution etwas weiter hinauf zu gelangen, Zellen von Mäusen und Menschen. Mithilfe modernster Technologien untersuchten die multidisziplinären Teams sämtliche Ebenen: von der Zelle bis zum vollständigen Organismus. Ausbildung für die Zukunft einer Technologie zur Alterungsverzögerung Im Kern der Entwicklung einer zunehmend kompetenten und beschleunigten Forschung steht die Ausbildung junger Wissenschaftler. Das Ausbildungsnetzwerk von CODEAGE (Initial Training Network, ITN) warb 14 Nachwuchsforscher an, die Verträge von europäischen Hochschulen und privaten Unternehmen erhielten, welche im Bereich der Alterungs- und DNA-Forschung tätig sind. Der Laufbahnentwicklungsplan von CODEAGE sah vor, dass jedem Mitglied ein zwei- bis dreiköpfiges Beratungsgremium zur Verfügung stand und dass die Partner Informationen zur Betreuung der Doktoranden und zu bestimmten bewährten Verfahren austauschten. Darüber hinaus weist Prof. Schumacher darauf hin, dass "die Nachwuchsforscher auch stark von verschiedenen übertragbaren Kompetenzkursen profitierten, die der größte europäische Wissenschaftsverlag zum Thema Veröffentlichungen anbot, sowie von klinischen Versuchen an einem der größten Lehrkrankenhäuser Deutschlands." Optimierung von Zusammenarbeit, Wissensaustausch und Verbreitung Die umfassende Projektwebsite enthält eine Blog-Seite, auf der die Nachwuchsforscher ihre Forschungsprofile, Berichte über ihre Abordnung sowie kulturelle Erfahrungen austauschen konnten. "Wichtig ist, dass die Nachwuchsforscher die Website sowie die Facebook-Seite von CODEAGE für einen lebendigen Austausch nutzten, durch den die Ausbildung im Netzwerk zu einer Schulung für Universitätsabsolventen in allen Mitgliedstaaten wurde." CODEAGE arbeitete mit einem anderen Berufsausbildungsnetzwerk, ADDRESS, zusammen und veranstaltete zwei Workshops, einen Tag der offenen Tür und die abschließende ITN-Konferenz, bei der die Nachwuchsforscher dem Netzwerk ihre Arbeiten vorstellen konnten. "Von Anfang an bildeten sich starke Synergien mit dem Berufsausbildungsnetzwerk ADDRESS, sodass sich ein europäisches 'Super-Ausbildungsnetzwerk' ergab", betont Prof. Schumacher. Mit einem Blick in die Zukunft weist Prof. Schumacher darauf hin, dass viele der während des Projekts entstandenen Kooperationen und Workshops weiterhin fortbestehen und der innovative Charakter des Netzwerks die Doktorandenausbildung nachhaltig beeinflusst. "Unser Netzwerk hat Studienleiter zusammengebracht, die gemeinsam die Spitze der Forschungen über Alterung und Genomstabilität in Europa bilden."

Schlüsselbegriffe

Spitzenforschungsnetz, Alterung, CODEAGE, DNA-Schädigung, Initial Training Network

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