Ein Impfstoff gegen Pilz
Cryptococcus neoformans ist ein opportunistischer Hefepilz, der bei immungeschwächten Personen Kryptokokkose verursacht. Bisherige Versuche, Impfstoffe herzustellen, führten zu gemischten Ergebnissen. Dies liegt an der Heterogenität des Kapselpolysaccharids (CPS) in dem Pilz, das sowohl schützende als auch nicht-schützende Antikörper erzeugt. Glykokonjugat-Impfstoffe werden im Allgemeinen als sicher und effizient angesehen und stellen die Hauptmenge der Impfstoffe. Aber zurzeit gibt es keine kommerziellen Glycokonjugat-Impfstoffe gegen Pilzinfektionen. Um dieses Problem anzugehen, schlugen Forscher des EU-finanzierten Projekts CRYPTOVACC (Development of fungal conjugate vaccines based on synthetic oligosaccharide structures) vor, den ersten Impfstoff gegen C. neoformans unter Verwendung eines synthetischen CPS als Immunogen herzustellen. Zu diesem Zweck verwendeten die Forscher eine Vielzahl von Techniken, einschließlich Oligosaccharidsynthese, Microarray-Konstruktion, Protein- und Antikörperreinigung und -kennzeichnung sowie biologische Screening-Methoden. Der erste Schritt bestand darin, ertragreiche und reproduzierbare Verfahren umzusetzen, um Strukturen des CPS von Cryptococcus neoformans zu synthetisieren. In diesem Zusammenhang entwickelte CRYPTOVACC ein mehrstufiges Verfahren zur Herstelllung von gut definierten Polysaccharid-Blöcken. Sie entfernten alle permanenten Schutzgruppen, um die Verbindungen für Microarray Printing geeignet zu machen. Ein Array von synthetischen CPS-Strukturen wurde auf Aktivglasmikroarray-Platten gedruckt und mit einer Bibliothek von monoklonalen Antikörpern gegen das native Polysaccharid gescreent. Dies diente der Identifizierung von schützenden Epitopen, die später für die Impfung verwendet werden könnten. Insgesamt stellen die Ergebnisse des Projekts einen fundamentalen Fortschritt in der Entwicklung eines synthetischen Glykokonjugat-Impfstoffs gegen C. neoformans dar.