Transnationalität in der hispanischen Welt
Das EU-finanzierte Projekt TRANSIT (Transnationality at large: The transnational dimension of Hispanic culture in the 20th and 21st centuries) unterstützte die internationale Mobilität, um das Wissen über die hispanische Kultur durch akademischen Austausch zu erweitern. Die Unternehmung umfasste acht Forschungszentren, die zeitgenössische hispanische und lateinamerikanische Kultur studierten, vor allem in Bezug auf die transnationale Dimension. Besonderes Augenmerk wurde auf die Frage gelegt, wie die hispanischen kulturellen Identitäten unter dem Druck von Transnationalisierung (neu) geformt werden. Die Forschung umfasste vier Hauptbereiche: Raum, Erinnerung, Literatur(-kritik) und audiovisuelle Medien. Das Projekt hob den Fall der hispanischen Welt für Wissenschaftler, die an transnationalen Studien beteiligt waren, hervor. Es förderte das Feld als Ganzes, indem es die Aufmerksamkeit auf die kulturelle Dimension von Transnationalität lenkte. Viele Publikationen wurden zu diesem Thema produziert, darunter eine Sonderausgabe der European Review mit dem Titel "Transnational Memory in the Hispanic World". Außerdem produzierte das Projekt einen Dokumentarfilm mit dem Titel "Interrupted Memory/la memoria interrumpida" (über Erinnerungen in Argentinien und Chile nach den Diktaturen), der auf dem Latin American Film Festival in Havanna, Kuba, im Dezember 2013 Premiere hatte. Ein Workshop und zwei internationale Konferenzen ergänzten das Netzwerk des Konsortiums und konnten große Spezialisten zum Thema Transnationalismus gewinnen. Fast 90 transatlantische Besuche zwischen Europa und (Latein-)Amerika wurden realisiert. Diese ermöglichten es den Forschern, an wissenschaftlichen Meetings sowie an Doktoranden- und Postdoc-Schulungen teilzunehmen und Gastveranstaltungen sowie Postgraduiertenkurse an Partnerhochschulen anzubieten. Internationale Zusammenarbeit und Mobilität verbesserten die Sichtbarkeit der Forschungsteams von TRANSIT und verstärkten die Position von Postdoktoranden in dem Bereich. Gastvorträge verbesserten die Postdoktoranden- und Postgraduiertenausbildung an den teilnehmenden Institutionen und Seminare führten erfolgreich das Paradigma des transnationalen Denkens in hispanischen Studien ein. Mehrere Projekt-Spin-offs haben damit begonnen, die Erkenntnisse auf neue Denkfelder auszuweiten, angefangen von Filmfestival-Kultur und Übersetzungsstudien bis hin zu digitalem Gedächtnis. Die Bemühungen und Ergebnisse von TRANSIT werden die akademische Welt durch Forschungsvorhaben und verbesserte Chancen für jüngere Forscher beeinflussen. Schließlich, da Europa ein wichtiger transnationaler Kontinent ist, der auf kulturellen Affinitäten und komplexen Themen wie Migration und Mehrfachbürgerschaft beruht, sind die Ergebnisse von TRANSIT für Europa von unmittelbarer Bedeutung.