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Fast, cost-effective, user-friendly point of care (POC) instrument for detection of respiratory pathogens, including Streptococcus pneumoniae

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Schnellere Diagnose von Atemwegsinfektionen

Ein diagnostisches Instrument für die patientennahe (Point-of-Care, POC) Anwendung soll die Diagnose von Atemwegserkrankungen innerhalb einer Stunde ermöglichen und damit die medizinischen Nachweismöglichkeiten revolutionieren.

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Angaben der Weltgesundheitsorganisation zufolge gehören Infektionskrankheiten trotz Impfungen und Antibiotikatherapien zu den weltweit bedeutsamsten medizinischen Herausforderungen. Streptococcus pneumoniae und Bordetella pertussis sind die wichtigsten Erreger von durch Impfung vermeidbaren Infektionen. Für den genomischen Nachweis von Atemwegspathogenen werden zunehmend molekulare Techniken wie PCR (Polymerase-Kettenreaktion) eingesetzt, jedoch wird für dieses Verfahren spezialisierte Ausrüstung und geschultes Personal benötigt, sodass es nur von großen, zentralen Labors durchgeführt werden kann. Es besteht also dringender Bedarf an schnellen, kostengünstigen und einfach zu handhabenden molekulardiagnostischen POC-Instrumenten für den Einsatz in Standardkrankenhäusern. Um diese Lücke zu schließen, entwickelt das EU-finanzierte Projekt RESPOC (Fast, cost-effective, user-friendly POC) ein Instrument für den Nachweis respiratorischer Pathogene wie Streptococcus pneumoniae, das die Keime in weniger als einer Stunde und ohne größeren Kostenaufwand detektiert. Das RESPOC-Instrument arbeitet mit Mikrofluidik-Einwegkartuschen, die mittels isothermer Nukleinsäureamplifikationstechnologie eine automatisierte DNA-Extraktion und Amplifikation für den Nachweis bakterieller DNA ermöglichen. Im ersten Teil des Projekts definierten die beteiligten Unternehmen die Spezifikationen des POC-Geräts und optimierten Probensammlungen und DNA-Extraktionsverfahren. Dann wurde bestimmt, welche bakteriellen Genomsequenzen amplifiziert werden müssen und die entsprechende mikrofluidische Kartusche entwickelt. Derzeit wird noch das Design des Instruments optimiert, und nach Integration der Elemente kann dann der Prototyp getestet werden. Langfristig wird die Einführung eines POC-Systems den Nachweis respiratorischer Pathogene verbessern und damit eine frühzeitige und spezifische Behandlung ermöglichen wie auch Patientenergebnisse und Krankenhauskosten senken. Unter Berücksichtigung der direkten und indirekten Kosten von Keuchhusten und Lungenentzündungen wird RESPOC die Gesundheitssysteme deutlich entlasten.

Schlüsselbegriffe

Diagnose, Atemwegspathogene, Point-of-Care, Polymerase-Kettenreaktion, mikrofluidisch

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