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“Social Studies Teachers’ Understanding and Ethical<br/>Discussion of Political Violence and Nonviolence”

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Wie geschichtliche Bildung zum Aufbau von Friedenskulturen beiträgt

Eine Studie hat zehn narrative Schlüssel beleuchtet, die festlegen, ob geschichtliche Bildung ein kritisches Verständnis politischer Gewalt fördert oder behindert. Sie demonstrierte außerdem, wie diskursive und kognitiv-entwicklungsbezogene Dimensionen im Wechselspiel mit den Ressourcen der Lehre und der Praktiken der Lehrkräfte stehen.

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Der überwiegende Anteil der Inhalte der geschichtlichen Bildung in den einzelnen Ländern bezieht sich auf gewalttätige Episoden der Vergangenheit. Es ist dazu gekommen, dass Gewalt als ein normales, unvermeidliches Merkmal menschlicher Beziehungen betrachtet und zuweilen unverhohlen als ein notwendiges Mittel zum Erreichen gesellschaftlicher Ziele gerechtfertigt wird. Geschichtlicher Bildung wohnt jedoch das Potenzial inne, ein kritisches Verständnis der Vergangenheit, das diese Normalisierung und Rechtfertigung von Gewalt in Frage stellt und somit zur Aufbau von Kulturen des Friedens beiträgt, zu fördern. Das von der EU finanzierte Projekt UNDERVIO (Social studies teachers' understanding and ethical discussion of political violence and nonviolence) führte qualitative Forschung zur geschichtlichen Bildung in Kolumbien, Spanien und den Vereinigten Staaten durch – in drei Ländern, die in der Vergangenheit bis in die Gegenwart ihre eigenen einzigartigen Erfahrungen mit politischer Gewalt machen mussten und müssen. Geschichtslehrer nahmen an Interviews und Fokusgruppen teil. Es folgte eine Analyse der Ressourcen für die geschichtliche Bildung, die häufig in den Unterrichtsräumen zum Einsatz kommen. Die Resultate trugen zur Vertiefung des Wissens über die Rolle der geschichtlichen Bildung bei der Förderung und Behinderung einer kritischen Auffassung über politische Gewalt bei. Es gibt interessante Unterschiede zwischen den Ländern, insbesondere in den Sichtweisen und Erfahrungen der Lehrenden in Bezug auf die Herausforderungen und Möglichkeiten der Lehre über die gewaltsame Vergangenheit im Rahmen der jeweiligen Kontexte. Jedoch gibt es wiederkehrende Muster, wie die Ressourcen der geschichtlichen Bildung in den einzelnen Ländern die politische Gewalt in ihren Berichten über Wendepunkte nationaler Ereignisse darstellen. Die Resultate dieser Arbeiten werden wahrscheinlich sowohl wissenschaftliche als auch soziale Auswirkungen haben. Die Studie bringt einen interdisziplinären Dialog zwischen den Gebieten Geschichte und Friedenserziehung in Gang. Überdies nutzte UNDERVIO eine innovative Methodik, die eine ausgereiftere Dekonstruktion der sozialen Datenübermittlung und der disziplinären/kognitiven Merkmale historischer Berichte ermöglicht. Zu den Resultaten zählen außerdem konkrete Leitlinien zur Entwicklung von Lehrmitteln und beruflichen Fortbildungprogrammen für Lehrkräfte.

Schlüsselbegriffe

geschichtliche Bildung, Friedenskultur, Kulturen des Friedens, politische Gewalt, Bildungsressourcen, Lehrmittel, UNDERVIO

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