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Development of a novel FGL therapy and translational tests for regenerative treatment of neurological disorders

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Heilung neurodegenerativer Krankheiten mit regenerativer Medizin

Neurodegenerative Erkrankungen gehören inzwischen zu den größten gesellschaftlichen und medizinischen Herausforderungen in der EU, für die innovative therapeutische Ansätze gefragt sind.

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Zu ihnen zählen Alzheimer-Demenz und andere neurologische Erkrankungen, die sich gravierend auf die Lebensqualität von Betroffenen und Angehörigen auswirken. Zusätzlich zur im Alter nachlassenden Gedächtnisleistung beschleunigen neurodegenerative Prozesse die neuronalen Fehlfunktionen. Da die Selbstregeneration im Zentralnervensystem kaum stattfindet, wird nun an effektiven Interventionen geforscht, um geschädigte Neuronen zu regenerieren. So entwickelte das EU-finanzierte Projekt NEUROFGL (Development of a novel FGL therapy and translational tests for regenerative treatment of neurological disorders) einen neuen Ansatz, bei dem über Modulatoren des FGF-Rezeptors (Fibroblastenwachstumsfaktor), so genannte allosterische Substanzen (FGL), die Aktivität des neuronalen Zelladhäsionsmoleküls NCAM imitiert wird. Neuere Studien belegen an In-vivo-Modellen für Neurodegeneration eine krankheitslindernde Wirkung von FGL-Peptiden, deren Verträglichkeit und Sicherheit bereits in einer klinischen Phase-I-Studie demonstriert wurde. NEUROFGL sollte nun die klinische Machbarkeit (Proof-of-Concept) dieser viel versprechenden neuen regenerativen Therapie zeigen. Um dies zu erreichen und den Einsatz von FGL wissenschaftlich zu fundieren, wurde der Wirkmechanismus genauer untersucht. An histologischen Schnitten des Hippocampus behandelter Versuchstiere zeigte sich eine erhöhte Plastizität und Proliferation neuronaler Stammzellen sowie eine gute Differenzierung zu Oligodendrozyten. Bei naiven Ratten gelang durch FGL die Expansion der Subventrikularzone, einer der wichtigsten endogenen Stammzellnischen im Gehirn. Im nächsten Schritt folgten an präklinischen Modellen pharmakologische Tests zur Toxizität und Stabilität von FGL. Für klinische Zwecke führte das Konsortium eine SAD-Studie (Erhöhung der Einzeldosis) zur Sicherheit und Verträglichkeit von FGL durch, in der sich ein ähnliches pharmakokinetisches Profil wie bei den Tiermodellen ergab. Für die Diagnostik wurde ein neuer PET-Tracer (Bromodeoxyuridin-Analog) entwickelt, um die Neurogenese in vivo zu demonstrieren. All dies soll die frühe klinische Diagnose beschleunigen, damit Patienten schnell und wirksam mit FGL und anderen regenerativen Therapien behandelt werden können. Insgesamt schafft NEUROFGL damit neue Möglichkeiten, um weitere Medikamente mit ähnlichem Wirkprofil sowie Therapien für neurodegenerative Erkrankungen zu entwickeln.

Schlüsselbegriffe

Regenerative Medizin, Neurodegeneration, FGF, NCAM, Stammzellen

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