US-Beratungskomitee äußert sich über den Beitritt der USA zu ITER
Das US-amerikanische Energieministerium wird auf Grundlage der Schlussfolgerungen einer internationalen Wissenschaftlerkonferenz entscheiden, ob es sich wieder am internationalen ITER-Kernfusionsprojekt beteiligt oder nicht. Auf dem Treffen, das vom 8. bis 19. Juli in Snowmass (USA) stattfand, wurden die wissenschaftlichen und technischen Merkmale von ITER einem Vergleich mit zwei kleineren Vorschlägen unterzogen, dem US-amerikanischen Projekt FIRE und IGNITOR, das von italienischen Forschern durchgeführt wird. Ned Sauthoff, einer der Leiter der Konferenz, schätzt die Gesamtkosten von ITER auf rund fünf Milliarden Dollar (zurzeit ungefähr fünf Milliarden Euro), wohingegen FIRE 1,2 Milliarden Dollar und IGNITOR nur ein paar hundert Millionen Dollar kosten würden. Das Euratom-Programm der EU wird sich im Rahmen des Sechsten Forschungsrahmenprogramms an den Kosten von ITER beteiligen. Alle Teilnehmer der Konferenz waren sich einig, dass die Erzeugung von brennendem Plasma das nächste Ziel der Magnetfusionsforschung sein sollte. IGNITOR wird zwar erstmals erlauben, brennendes Plasma zu betrachten, doch nur für sehr kurze Zeit. Bei FIRE und ITER können Forscher solches Plasma länger betrachten. Allerdings hat ein ITER-Gründungsmitglied, die USA, den Vorschlag bereits 1998 als zu kostspielig abgelehnt. Vor kurzem ließ man jedoch die Bereitschaft erkennen, sich wieder an dem Projekt zu beteiligen, nachdem ein neuer, weniger ehrgeiziger und teurer Reaktor entwickelt worden ist. EU-Forschungskommissar Philippe Busquin zeigte sich unlängst hoffnungsvoll, dass die USA sich wieder an ITER beteiligen. "Ich hoffe, die USA werden sich wieder an dem Konsortium beteiligen und uns helfen, diese aussichtsreiche Technologie zu entwickeln", sagte er. ITER ist ein internationales Kernfusionsforschungs- und -entwicklungsprojekt mit dem Ziel, die wissenschaftliche und technologische Tauglichkeit der Kernfusion für friedliche Zwecke zu demonstrieren.