Impfstoff gegen gefährlichen Staphylococcus aureus
Das EU-finanzierte Projekt SV-STAPH-VAX (Structural vaccinology to drive the design and optimization of protein antigens for a multicomponent vaccine against Staphylococcus aureus) entwickelte rekombinante Antigene auf Basis ausgewählter Komponenten des konservierten Staphylokokken-Antigens (CSA) und einem Leukocidin aus der Proteinfamilie der Leukotoxine (luk). Die Forscher verglichen die Impfwirkung der am besten geeigneten Kandidatenvakzine mit Wildtyp-Proteinen an geimpften und nicht geimpften Mausmodellen. Weitere Analysen ergaben eine bessere Kreuzreaktivität und Toxinneutralisierung bei den Immunseren oder bessere Sicherheitsprofile. Mittels Röntgenkristallographie und 3D-Elektronenmikroskopie wurde die Struktur mehrerer Mutanten der Antigen-Konstrukte bestimmt. Auch wurde bestätigt, dass dies keine unerwünschten strukturellen Veränderungen bewirkt. Vier dieser Konstrukte vermittelten bei den Mäusen einen signifikanten Impfschutz vor S. aureus-Infektionen. Derzeit stehen Tests zur Kreuzreaktivität und Toxinneutralisierung kurz vor dem Abschluss, um diesen Effekt am Serum immunisierter Mäusen zu beurteilen. Allerdings deuten Vorversuche auf eine stärkere Kreuzreaktivität hin als bei Mäusen, die mit dem jeweiligen Wildtyp-Protein geimpft wurden. Den Forschungsergebnissen von SV-STAPH-VAX zufolge können über strukturelle Veränderungen stabilisierte CSA-Proteine und Leukotoxine hergestellt und als Impfstoff-Antigene gegen Staphylokokken eingesetzt werden. Weitere Forschungen werden zeigen, ob die modifizierten Antigene sich auf breiter Basis als protektive Immunogene für Impfstoffe gegen S. aureus eignen.
Schlüsselbegriffe
Impfstoff, Staphylococcus aureus, Antibiotikaresistenz, rekombinante Antigene, konserviertes Staphylokokken-Antigen, Leukocidin