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Inhalt archiviert am 2024-05-27
TEMPORAL AND SPATIAL MODULATION OF ANTIVIRAL MAVS SIGNALING

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Mechanismus der Virusinfektion unter der Lupe

Altbekannte und neu auftretende Viren haben weltweit große sozioökonomische Auswirkungen. Die Entwicklung neuartiger antiviraler Strategien erfordert ein tiefgründiges Verständnis der viralen Mechanismen der Infektiosität.

Die vorderste Linie der zellulären Abwehr gegen eine Virusinfektion beginnt mit der Bindung viraler RNA an intrazelluläre Pathogenerkennungsrezeptoren (Pathogen Recognition Receptor, PRR). Diese wiederum durchlaufen einer Konformationsänderung, interagieren mit dem und aktivieren das Adaptermolekül MAVS. Nach seiner Aktivierung initiiert MAVS eine Signalkaskade, die mit der Expression von Interferon-Genen (IFN) ihren Endpunkt erreicht. IFNs sind zentrale Signalmoleküle des Immunsystems, die bei Infektion abgesondert werden und die Modulierung der Immunantworten unterstützen. Neueste Beweise lassen erkennen, dass sich MAVS in den Mitochondrien und Peroxisomen befindet. In den erstgenannten induziert es eine durch Interferon stimulierte Genexpression, während peroxisomale MAVS eine direkte und transiente, IFN-unabhängige Expression IFN-stimulierter Genen auslöst. Zudem unterscheiden sich die Gentargets von peroxisomalem MAVS und mitochondrialem MAVS, was darauf hindeutet, dass die Signalisierung beider Organellen koordiniert werden kann, um eine maximale antivirale Genexpression sicherzustellen. Wissenschaftler des EU-finanzierten Projekts VIROPERO (Temporal and spatial modulation of antiviral MAVS signalling) untersuchten angeborene Immunmechanismen, die frühzeitig nach Virusinfektionen, insbesondere auf die Viruserkennung hin, einsetzen. In diesem Zusammenhang untersuchten sie medizinisch relevante Viren wie etwa das Gelbfiebervirus (yellow fever virus, YFV), das Dengue-Virus und das Zika-Virus. Obgleich sich diese Viren im Gewebetropismus und Krankheitsverlauf unterscheiden, stellen sie die Fähigkeit unter Beweis, die angeborene Immunantwort zu modulieren. Die Forscher wandten plasmazytoide dendritische Zellen (pDZ) an, die wichtigste Quelle von IFNs in Antwort auf ein Virusinfektion. Aus den Resultaten geht hervor, dass das Gelbfiebervirus pDZ stimulieren kann, um über zwei verschiedene Signalwege antivirale Zytokine zu erzeugen. Interessanterweise wurde die Größenordnung der durch Zytokine vermittelten antiviralen Reaktionen von den viralen Eintrittsmechanismen vorgegeben. Insgesamt stellen die Befunde der Studie grundlegendes Wissen über die Ebene der Plastizität und Komplexität der pDZ-vermittelten Viruserkennung dar. Noch wichtiger ist, dass die Resultate große sozioökonomische Folgen haben, da sie die Grundlage für Konzipierung zukünftiger antiviraler Interventionen bilden könnten.

Schlüsselbegriffe

Rezeptoren zur Erkennung von Krankheitserregern, MAVS, VIROPERO, Gelbfiebervirus, plasmazytoide dendritische Zellen

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