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Combating Antibiotics Resistant Pneumococci by Novel Strategies Based on in vivo and in vitro Host – Pathogen Interactions

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Neue Strategien gegen resistente Pneumokokken

Die zunehmende Prävalenz antibiotikaresistenter Pneumokokken erfordert die Entwicklung wirkungsvoller Lösungen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Europa haben sich nun zusammengeschlossen, um neue therapeutische Targets zu identifizieren.

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Durch Streptococcus pneumoniae verursachte Krankheiten sind ein globales Problem der öffentlichen Gesundheit. Besonders bei Kindern, älteren Menschen und immungeschwächten Personen besteht das höchste Risiko. Ungeachtet der Verfügbarkeit von Antibiotika, bleiben Sterblichkeit und Morbidität durch S. pneumoniae-Infektionen sehr hoch. Verschärft wird dies durch die Tatsache, dass der gängige Impfstoff nur gegen eine begrenzte Anzahl von S. pneumoniae-Serotypen wirksam ist, was oftmals einen Serotypwechsel erzwingt. Um diese Probleme zu lösen, führte die von der EU finanzierte Initiative CAREPNEUMO (Combating antibiotics resistant Pneumococci by novel strategies based on in vivo and in vitro host – pathogen interactions) eine umfassende epidemiologische Analyse von 3 000 klinischen Isolaten aus verschiedenen Regionen weltweit durch. Wissenschaftler beobachteten, dass in verschiedenen geografischen Regionen verschiedene Serotypen vorherrschten, während Impfungen in Kombination mit Resistenz gegen Antibiotika die Entstehung von nicht im Impfstoff enthaltenen Serotypen verstärkte. Zudem isolierten sie erstmalig in Europa den Serotyp 6D der invasiven Pneumokokkenerkrankung. Intensive Anstrengungen widmete man der Aufklärung von Anheftungs-, Invasions- und Multiresistenzmechanismen. Wissenschaftler beobachteten, dass die Anheftung des Bakteriums an Endothelzellen die Freisetzung von Zytokinen auslöste, während das Zusammenwirken von Pneumokokken-Phosphoglycerinsäure mit Plasminogen als ein neuer Gewebeinvasionsmechanismus identifiziert wurde. Das Konsortium führte ein murines Modell für Pneumokokkeninfektionen ein, anhand von denen das Virulenzpotential verschiedener klinischer Isolate bestimmt wurde. Interessanterweise widerspiegelte das Verhalten der verschiedenen S. pneumoniae-Stämme bei diesem Mausmodell die Schwere der Infektion beim Menschen. Aus einem therapeutischen Blickwinkel ermittelten die Forscher neue Pneumokokkenziele, um eine neue Generation von Antimikrobiotika gegen resistente Pneumokokken zu entwickeln. In Bezug auf durch antibiotikaresistente Pneumokokken verursachte Meningitis fanden die Wissenschaftler heraus, dass durch Stimulation der Mikroglia eine verbesserte Wirtsabwehr im Gehirn erreicht werden kann. Überdies wurden neuartige Impfstoffe generiert und im Mausmodell der Pneumokokkeninfektion ein vollständiger Schutz demonstriert. Insgesamt stellen die Ergebnisse des Projekts eine solide Basis für die Entwicklung neuer Bekämpfungsstrategien gegen resistente Pneumokokken dar, und sie heben die Bedeutung eines universellen Impfstoffs hervor.

Schlüsselbegriffe

Streptococcus pneumoniae, Impfstoff, CAREPNEUMO, Meningitis, Mikroglia

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