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Inhalt archiviert am 2024-05-27

FORECASTING COMMUNITY-LEVEL RESPONSES TO GLOBAL CHANGE

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Einfluss des Klimawandels auf biotische Wechselwirkungen   

Der Klimawandel ist eine der größten Bedrohungen für die Biodiversität unseres Planeten und betrifft alle Biome. Das führt zu Lebensraumverlust, übermäßiger Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und der Ausbreitung von invasiven Arten und Krankheiten. Eine EU-finanzierte Initiative untersuchte daher, wie sich ein verändertes globales Klima auf biotische Wechselwirkungen und deren Auswirkungen auf die Biodiversität auswirken kann.

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Eine der größten Herausforderungen, denen Ökologen gegenüberstehen, ist die Vorhersage, wie natürliche Gemeinschaften mit Veränderungen umgehen, die durch ein verändertes Klima verursacht werden. Wissenschaftler haben daher Computermodelle geschaffen, um Veränderungen in der Verteilung von Arten, Gemeinschaften und phylogenetischer Vielfalt vorherzusagen. Aber die meisten prädiktiven Modelle berücksichtigen keine biotischen Wechselwirkungen und sind nicht in der Lage, genau zu prognostizieren, wie natürliche Gemeinschaften reagieren werden. Dennoch hat sich für biotische Wechselwirkungen wie Prädation, Konkurrenz und die Beziehung zwischen Parasiten und Wirt gezeigt, dass sie die großräumige Verteilung der Arten und damit ihre Fähigkeit zur Bewältigung des Klimawandels beeinflussen. Daher wurde das EU-finanzierte Projekt FORECOMM (Forecasting community-level responses to global change) eingerichtet, um diese Lücke in der wissenschaftlichen Erkenntnis zu schließen. Die Forscher nutzten ein Modellierungsrahmen, um vorhandene Daten über Klimawandel, Artenverteilungen, Gemeinschaftszusammensetzung und biotische Interaktionen zu vereinen. Das Modell trug zur Entwicklung eines konzeptionellen Rahmens für die Bestimmung der wichtigsten biotischen Wechselwirkungen zwischen einer Gemeinschaft von Arten in einer bestimmten Region bei. So konnten die Nahrungsnetze durch die Integration unterschiedlicher Datenquellen bestimmt werden. Ein Langzeitdatensatz auf Seegemeinschaften im Azoren-Archipel wurde verwendet, um zu testen, ob einzelne Arten und trophische Gruppen übereinstimmenderweise auf biogeographische und umweltbezogene Gradienten reagieren. FORECOMM stellte fest, dass die räumliche Konkordanz in einzelnen Artenverteilungen innerhalb trophischer Gruppen immer größer war, als man durch Zufall erwarten konnte. FORECOMM trug dazu bei, die Modellierung von Umweltveränderungen und wie sich die Biodiversität auf individuelle Reaktionen auswirkt zu verbessern. Dies führte zu einem neuen Verständnis davon, wie ökologische Gemeinschaften auf eine sich verändernde Welt reagieren werden. Das Projekt unterstützt auch die langjährige Idee, dass Gemeinschaften als Kohorte modelliert werden können, wenn die funktionale Auflösung geeignet ist. In Zukunft wird diese Arbeit genutzt werden, um Prognosen für gemeinschaftsbezogene Reaktionen auf Umweltveränderungen zu entwickeln. 

Schlüsselbegriffe

Klimawandel, biotische Wechselwirkungen, Biodiversität, FORECOMM, trophische Gruppen

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