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Use of Extremophile Bacterium XT1 in Biological Approach to Promote Plant Growth and Tackle Pathogens

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Eine biologische Lösung für Gesundheit und Wachstum von Pflanzen

Ein neues Biopestizid auf Basis eines patentierten extremophilen Bakteriums ist in Arbeit. Dank Fördermitteln des KMU-Instruments konnte das Unternehmen, das diese Lösung entwickelt hat, Öffentlichkeit gewinnen und sogar Pläne für die Zukunft schmieden.

Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen

Gewohnheiten lassen sich nur schwer ablegen und die Agrarindustrie ist dafür mit Sicherheit ein gutes Beispiel. Agrochemikalien werden seit Jahrzehnten erfolgreich im Pflanzenschutz eingesetzt. Wie also können Landwirte auf sie verzichten, wenn es doch kaum wirkliche Alternativen gibt? Der Bedarf an Lebensmitteln wächst und dass Umweltbelange meist dem Druck des Marktes nachgeben, lässt sich nicht leugnen. Doch der Markt verändert sich. Verbraucher sind immer öfter bereit, für biologisch angebaute Lebensmittel mehr zu bezahlen, was sich auch im Wachstum des Markts für Biopestizide widerspiegelt. Noch ist er zwar klein, doch man geht davon aus, dass dieser Wachstumsmarkt bis 2020 ein Volumen von 6,6 Milliarden USD erreichten wird. Vielleicht werden im Pflanzenschutz nicht über Nacht sämtliche Chemikalien ersetzt, aber das ist auch nicht nötig. „Der Anspruch, agrochemische Produkte vollständig zu ersetzen, könnte unserer Meinung nach erstmal zu schwierig sein. Also ist die einzige Möglichkeit, im ersten Schritt biologische Produkte zu entwickeln, die mit Agrochemikalien kompatibel sind“, sagt Borja Torres, einer der Gründer des spanischen Unternehmens Xtrem Biotech. Xtrem Biotech ist auf extremophile Mikroorganismen spezialisiert, die in extremen Umgebungen überleben und konkurrieren können. Das Unternehmen ist auch Hersteller von XTONE, einer biologischen Lösung, die mit bestehenden chemischen Pflanzenschutzmitteln höchst kompatibel ist und in Kombination mit solchen konventionellen Lösungen eine gute Langzeitwirkung zeigt. Kernstück von XTONE ist das patentierte extremophile Bakterium XT1, mit dessen Hilfe Pflanzen sich besser gegen externe Krankheitserreger und Belastungen verteidigen können. „XT1 ist ein Bakterienstamm, der aus einer extremen Umgebung mit einer hohen Salzkonzentration isoliert wurde. Ein natürlicher ‚Überlebenskünstler‘“; erklärt Torres. „Wir haben ihn aus hunderten von Bodenmikroben ausgewählt und patentieren lassen, weil er als Pflanzenstärkungsmittel und auch als Biopestizid sehr gute Eigenschaften zeigt. Inzwischen haben wir das Patent auf die wichtigsten Agrarmärkte ausgeweitet.“ Sie fragen sich sicher, warum gerade XT1 so geeignet ist, Pflanzen bei der Abwehr von Krankheiten zu unterstützen. Dafür gibt es sogar mehrere Gründe: Das Bakterium beschleunigt das Wachstum der Pflanze; es trägt zur Abwehr von Krankheitserregern wie Bakterien, Insekten, Pilzen oder Fadenwürmern bei; es kann unter extremen Bedingungen überleben; es kann ohne Wirksamkeitsverluste gelagert werden; und es kann unter salzigen und trockenen Bedingungen überleben. Im Vergleich mit chemischen Alternativen zeigt XT1 eine ähnlich gute Wirksamkeit bei deutlich geringerer Toxizität. Es wirkt auch nachweisbar gegen die Verticillium-Welke, eine Pflanzenkrankheit, die besonders Olivenbäume befällt und bisher nicht wirksam behandelt werden kann. Tests in Spanien – dem weltweit größten Hersteller von Olivenöl – haben ein äußerst positives Feedback von Erzeugern ergeben, wobei auch Landwirte Interesse an XTONE gezeigt haben, die Erdbeeren, Tomaten, Gurken und andere Gemüsesorten anbauen. „Das Produkt ist vor allem für Biobauern gedacht, die die chemischen Alternativen nicht nutzen können“, betont Torres. Es ist zwar noch immer teurer als die Chemikalien, aber Torres geht davon aus, dass die Kosten für XTONE mit größeren Produktionsmengen sinken. „Wenn es zu Entwicklungsvereinbarungen mit internationalen Akteuren kommt, können wir unsere Prozesse in einen größeren Maßstab bringen und so die Kosten reduzieren“, sagt er. Die Förderung durch Phase 1 des KMU Instruments hat dazu beigetragen: „Das war ein wichtiger Meilenstein für das Unternehmen. Neben mehr Sichtbarkeit und Anerkennung durch Industrie und Verbraucher konnten wir damit die Entwicklung unserer Produkte beschleunigen und dank der Beratung durch Industrieexperten unsere Entwicklung konkret planen. Jetzt sind wir überzeugt, dass Xtrem Biotech eine aufregende Zukunft bevorsteht, mit erstklassigen Perspektiven und neuen Lösungen, die es für die Agrarbranche entwickeln kann. Wir beginnen Gespräche mit Investmenthäusern, die wir idealerweise zusammen mit Industriepartnern gewinnen wollen“, so Torres abschließend.

Schlüsselbegriffe

XTONE, Xtrem Biotech, XT1, Biopestizid, Umwelt, Landwirtschaft, Agrochemikalien

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