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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Britische Astronomen blicken 12,8 Milliarden Jahre in die Vergangenheit

Ein Team aus britischen und australischen Astronomen hat ein neues Instrument entwickelt, mit dem es möglich sein dürfte, 12,8 Milliarden Jahre in die Vergangenheit zurückzublicken, als nach dem Urknall die ersten Sterne entstanden. Das Projekt wurde auf einer Veranstaltung ...

Ein Team aus britischen und australischen Astronomen hat ein neues Instrument entwickelt, mit dem es möglich sein dürfte, 12,8 Milliarden Jahre in die Vergangenheit zurückzublicken, als nach dem Urknall die ersten Sterne entstanden. Das Projekt wurde auf einer Veranstaltung von Astronomen an der Universität von Birmingham vorgestellt, auf der zahlreiche Neuentdeckungen und künftige Vorhaben präsentiert wurden. Der "Dark Age Redshift Lyman Explorer" (DAZLE) wurde in fünfjähriger Teamarbeit der britischen und australischen Wissenschaftler entwickelt. Bei erfolgreichem Einsatz des Instruments kann das Team nach den entferntesten Galaxien im Universum suchen. Die ersten Sterne, die nach dem Urknall die Dunkelheit des Universums durchdrangen, entstanden vor 12,8 Milliarden Jahren. "DAZLE ist ein hochempfindliches Spezial-Bildgebungsinstrument, das Infrarotlicht empfängt", erläuterte Richard McMahon von der Universität Cambridge. "Es ist für die Suche nach Galaxien ausgelegt, die keine Strahlung mit Wellenlängen im optischen Bereich sondern Infrarotwellenlängen emittieren, die für das menschliche Auge nicht erkennbar sind." Zum ersten Mal soll das Instrument in diesem Jahr mit dem Riesenteleskop der europäischen Südsternwarte in Chile getestet werden. "Alle bisherigen Versuche, so weit in die Vergangenheit zurückzublicken, sind gescheitert. Somit könnte diese Beobachtung ein Meilenstein sein", so Dr. McMahon. Damals, in der Frühgeschichte des Universums, sei es zu wesentlichen Veränderungen des Gases im Universum gekommen. Nach dem Urknall dehnte sich das Universum aus und kühlte auf -270 Grad Celsius ab. Irgendwann wurde die Erde dann wieder erwärmt. Über den Zeitpunkt gehen die Meinungen jedoch auseinander. DAZLE soll nun endlich Aufschluss darüber geben. Auf der Veranstaltung wurde außerdem über die Entdeckung von Licht berichtet, das von den ersten Sternen kam, die sich in einigen der am weitesteten entfernten Galaxien gebildet hatten. Britische und US-amerikanische Astronomen haben mit Hilfe der Weltraumteleskope Spitzer und Hubble neue Beweise dafür gefunden, dass die Entstehung der ersten Galaxien früher als bisher angenommen eingesetzt haben könnte. Nach Ansicht von teilnehmenden Wissenschaftlern endeten die "Dark Ages" rund 200 bis 500 Millionen Jahre nach dem Urknall. Darüber hinaus haben britische Wissenschaftler riesige schwarze Löcher beobachtet, die in jungen, weit entfernten Galaxien entstehen, woraus sich neue Erkenntnisse über die Entstehung der heutigen größten Galaxien und die schwarzen Löcher in deren Zentrum ableiten lassen. Das Team untersuchte Galaxien, die ursprünglich mit dem James Clerk Maxwell-Submillimeter-Teleskop entdeckt worden waren, und stießen dann mit dem Röntgenteleskop Chandra der NASA auf starke Röntgenstrahlung, die durch heißes Gas entsteht, das um wachsende schwarze Löcher herum wirbelt. Wie festgestellt wurde, entstanden schwarze Löcher zeitgleich mit ihren Galaxien. Aus den Beobachtungen ging hervor, dass die schwarzen Löcher von einem dichten Schleier aus Gas und Staub umgeben sind, der wahrscheinlich die Materie bildet, die von den wachsenden schwarzen Löchern aufgesaugt wird. Nach Aussage der Astronomen ist das Wachstum von Galaxien und deren schwarzen Löchern wahrscheinlich das Ergebnis umfassender Fusionen, bei denen zwei Galaxien ähnlicher Größe kollidieren. Mit einer Computersimulation hat Tiziana Di Matteo von der Carnegie Mellon University in den USA gezeigt, dass bei diesen Fusionen Materie ins Zentrum von Galaxien gelangt, wobei Sterne entstehen, die wiederum das schwarze Loch "füttern", das damit wächst.

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Vereinigtes Königreich

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