VK und Südkorea geben Durchbrüche in der Stammzellenforschung bekannt
Das VK und Südkorea haben Durchbrüche in der Stammzellenforschung bekannt gegeben. Wissenschaftler sagen, dass beide Ergebnisse bedeutende Schritte in Richtung einer zellbasierten Therapie für Patienten, die unter einer Reihe von Krankheiten leiden, darstellen. Forscher der Universität Newcastle im VK haben erfolgreich den ersten menschlichen Embryo in Europa geklont. Das Team nahm überschüssige Eizellen von elf Frauen, die sich einer In-vitro-Fertilisation unterzogen hatten, beseitigte das Genmaterial der Eizellen und ersetzte es durch DNA aus embryonalen Stammzellen. Viele Wissenschaftler sind der Meinung, dass diese umstrittenen Techniken verwendet werden können, um geklonte Embryos zu schaffen, aus denen Stammzellen für die Behandlung von Krankheiten gewonnen werden können. Dies ist erreichbar, da sich Stammzellen zu praktisch jedem Gewebe im Körper entwickeln können und daher verwendet werden könnten, um beispielsweise durch Parkinson oder Diabetes geschädigte Zellen zu ersetzen. Unterdessen sagen Wissenschaftler in Südkorea, dass sie maßgeschneiderte Stammzellen geschaffen haben, die erstmals auf einzelne Personen zugeschnitten sind. Die Forscher von der nationalen Universität Seoul nahmen Hautzellen von Patienten, die an Wirbelsäulenverletzungen oder einer genetischen Störung leiden, und setzten das erhaltene Genmaterial in eine Spendereizelle ein. Die Ergebnisse sind bedeutsam. Da die Stammzellen aus den eigenen Hautzellen der Patienten geklont wurden, ist es unwahrscheinlich, dass sie vom Patienten bei einer künftigen Therapie abgestoßen werden. In Newcastle konnte das Team drei Embryos in einer sehr frühen Phase schaffen, und einer der Embyros entwickelte sich zu einem Blastozysten. Der Klon überlebte jedoch nur fünf Tage, sodass die Wissenschaftler ihm keine Stammzellen entnehmen konnten. Der Durchbruch ist dennoch bedeutend und erfolgte im Rahmen eines Experiments zur Untersuchung, ob Eizellen von Frauen, die sich einer In-vitro-Fertilisation unterziehen, gesund genug sind, um Klone zu produzieren. Das Team erhielt die Erlaubnis, weitere Klone zu schaffen, und wird sich auf Patienten mit Typ-1-Diabetes konzentrieren. Die Stammzellen von Diabetespatienten werden den Forschern ermöglichen, die sehr frühen Wurzeln der Krankheit zu untersuchen. Das Verständnis von Stammzellen und die damit verbundene Fähigkeit, sie zu manipulieren, ist in jüngster Zeit schnell fortgeschritten. Im Januar dieses Jahres haben Wissenschaftler der Universität Wisconsin-Madison bekannt gegeben, dass sie Stammzellen zu Wirbelsäulen-Nervenzellen umgewandelt haben - ein mögliches Sprungbrett auf dem Weg zur Heilung der Motorneuronerkrankung. Darauf folgte im Februar eine Ankündigung der Universität Illinois in Chicago, dass Stammzellen verwendet werden könnten, um Brustimplantate für die kosmetische Chirurgie herzustellen, und anschließend die Veröffentlichung eines Papiers der Universität Kalifornien, in dem es heißt, dass Ratten ihre Gehfähigkeit wiedererlangt hätten, nachdem ihre Wirbelsäulenverletzungen mit humanen embryonalen Stammzellen behandelt worden seien. Die Fortschritte in Europa waren weniger beeindruckend, teilweise weil das Klonen verboten ist oder in einigen Ländern strengen Beschränkungen unterliegt. Während das reproduktive Klonen im VK illegal ist, erhielten zwei Gruppen im Jahr 2004 erstmals Lizenzen zum Klonen menschlicher Embryos zur Herstellung von Stammzellen. Die Gruppe in Newcastle ist einer der Lizenzinhaber.
Länder
Südkorea, Vereinigtes Königreich