Die Zukunft des Wasserstofffahrzeugs
Die Europäische Kommission hat am 10. Mai auf der CUTE-Konferenz (CUTE - Clean Urban Transport for Europe) in Hamburg die Ergebnisse des CUTE-Projekts vorgestellt. Im Rahmen des Projekts wurden wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenbusse entwickelt und in einem Praxistest auf europäischen Straßen erprobt. Bei der Verbrennung von Wasserstoff entstehen keine Abgase; das einzige "Abfallprodukt" ist Wasser. Das Projekt gehört zu den am stärksten finanzierten Projekten des Fünften Rahmenprogramms (RP5). Von den insgesamt zur Verfügung stehenden 52,4 Millionen Euro werden 18,5 Millionen Euro im Rahmen des Programms bereitgestellt. Seit 2003 haben 27 wasserstoffbetriebene Busse eine Wegstrecke von über einer Million Kilometer zurückgelegt und in neun europäischen Städten (Amsterdam, Barcelona, Hamburg, London, Luxemburg, Madrid, Porto, Stockholm und Stuttgart) vier Millionen Menschen transportiert. Energiekommissar Andris Piebalgs begrüßte diese Ergebnisse mit folgenden Worten: "Dieses Projekt ist ein Meilenstein in der Geschichte der Technik für umweltfreundliche Energie im Verkehrswesen und bereitet den Weg für eine neue Ära nachhaltiger Verkehrssysteme. Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob diese Technik funktioniert, sondern wann sie wettbewerbsfähig sein wird." Das Projekt hat bereits beeindruckende Erfolge vorzuweisen. Für jede Stadt musste eine Wasserstoffversorgungskette mit Tankstellen eingerichtet werden. In diesen Netzwerken wurden über 192 Tonnen Wasserstoff genutzt, davon 100 Tonnen aus erneuerbaren Energiequellen. Über 9.000 Busbetankungen, der gefährlichste Vorgang der Wasserstoffkette, sind bisher sicher durchgeführt worden. Der nächste Schritt besteht im Vorantreiben der Initiative "Wasserstoff für den Verkehr". Dabei sollen 200 wasserstoffbetriebene Fahrzeuge auf europäischen und außereuropäischen Straßen in den Praxistest gehen. Schwieriger dürfte sich der Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur gestalten. Wenngleich CUTE eindeutig belegt, dass die Fahrzeugtechnik tragfähig ist, so stellt der Ausbau der entsprechenden Infrastruktur zum Betanken und zur Lagerung des Wasserstoffs größere Herausforderungen dar, denn Wasserstoff ist ein hochentzündliches Gas. Die Mittel in Höhe von 105 Millionen Euro werden aus einer öffentlich-privaten Partnerschaft kommen. Die Europäische Kommission wird mit 48 Millionen Euro etwas weniger als die Hälfte der Kosten tragen. Diese Investitionen kommen einer Reihe von Wasserstoffprojekten zugute. CUTE wird ausgeweitet und erhält den Namen HyFLEET:CUTE. Im Rahmen von HyFLEET:CUTE werden 50 wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenbusse auf drei Kontinenten im Einsatz sein. Die Busse werden in Europa auf den Straßen von Amsterdam, Barcelona, London, Luxemburg, Madrid und Reykjavik in Betrieb sein, während sich außerhalb Europas Peking (China) und Perth (Westaustralien) an dem Projekt beteiligen werden. Auf den Straßen von Berlin werden 14 Busse mit Wasserstoff-Verbrennungsmotor im Einsatz sein. Im Rahmen des Projekts ZERO REGIO werden acht wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Personenkraftwagen in Frankfurt und Mantova (Italien) im Einsatz sein, während HyCHAIN:MINITRANS 158 Minivans, Minibusse, Roller und andere kleine Transportfahrzeuge in Frankreich, Deutschland und Italien betreiben wird. Experten gehen davon aus, dass Kleinfahrzeuge den Einstieg zu Wasserstoffantrieben bilden könnten.
Länder
Australien, China, Deutschland, Spanien, Island, Luxemburg, Niederlande, Vereinigtes Königreich