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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Europäische Länder weit abgeschlagen hinter Vanuatu in der "Liga der Glücklichen"

Mit dem "Happy Planet Index" haben Friends of the Earth und die New Economics Foundation (nef) die erste Länderrangliste des glücklichen Lebens erstellt. Auf Platz 1 rangiert das kleine Inselreich Vanuatu im Pazifik. Die europäischen Länder folgen weit abgeschlagen. Die Rang...

Mit dem "Happy Planet Index" haben Friends of the Earth und die New Economics Foundation (nef) die erste Länderrangliste des glücklichen Lebens erstellt. Auf Platz 1 rangiert das kleine Inselreich Vanuatu im Pazifik. Die europäischen Länder folgen weit abgeschlagen. Die Rangliste wurde auf der Grundlage von Daten zu drei Faktoren ermittelt: Lebenserwartung, ökologischer Fußabdruck (die Auswirkungen der Nutzung von Gütern und Dienstleistungen auf die Umwelt) und subjektive Angaben über das persönliche Wohlbefinden. Die klassische Messgröße für Erfolg - das Bruttoinlandsprodukt (BIP) - wurde nicht berücksichtigt. Nic Marks, Leiter des Centre for Well-Being der New Economics Foundation, kommentierte: "Eines ist ganz deutlich geworden: Kein Land auf dem Happy Planet Index hat in jedem Bereich alles richtig gemacht. Aber der Index zeigt, wie wir lange, glücklich und im Einklang mit der Umwelt leben können. Die große Frage ist: Können wir Lehren daraus ziehen - und diese Lehren auch anwenden? Regierungen weltweit konzentrieren sich schon viel zu lange auf die Ziele. Aber wenn man eine falsche Karte benutzt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass man zum Ziel gelangt." Der Bericht stellt vier wichtige Ergebnisse vor: - Man kann glücklich leben, ohne die Umwelt übermäßig stark zu belasten. Der Bericht vergleicht die USA und Deutschland - zwei Länder mit ähnlich hoher Lebenserwartung und Zufriedenheit. Aber ein Deutscher belastet seine Umwelt im Schnitt nur halb so stark wie ein US-Amerikaner. - Länder mit einem vergleichbaren ökologischen Fußabdruck können sehr unterschiedlich in Bezug auf Lebenserwartung und Wohlbefinden sein. So hinterlassen Russland und Japan ähnlich große ökologische Fußabdrücke, aber Japaner leben 17 Jahre länger und sind um 50 Prozent glücklicher. - Vergleichbare Länder können starke Unterschiede in Bezug auf die Zufriedenheit aufweisen. Moldawien und Honduras liegen auf dem Index menschlicher Entwicklung (Human Development Index) der UN auf zwei aufeinanderfolgenden Plätzen, die Bewohner der beiden Länder haben eine ähnlich hohe Lebenserwartung und hinterlassen einen vergleichbaren ökologischen Fußabdruck. Aber die Menschen in Honduras sind doppelt so glücklich wie die in Moldawien. - Inselstaaten rangieren im Allgemeinen weit oben was Zufriedenheit, Lebenserwartung und geringen ökologischen Fußabdruck betrifft, obwohl sie in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung mit anderen Ländern ihrer Region vergleichbar sind. Ein weiteres wichtiges Ergebnis ist die Tatsache, dass kein einziges Land sehr gut abschnitt. Das Land mit dem besten Ergebnis ist Vanuatu: Es erreichte 68,2 von möglichen 100 Punkten. Die Autoren setzten ein Idealziel von 83,5 fest, das durch ein mittleres Zufriedenheitsniveau, eine mittelhohe Lebenserwartung und durch einen recht geringen ökologischen Fußabdruck erreicht werden kann. Den letzten Platz auf der Rangliste nimmt Zimbabwe mit einem Index von 16,6 ein. "Wir bewerten Länder normalerweise auf der Basis ihres Rohstoffreichtums oder ihres Handelsvolumens. Es gibt internationale Rankings für alles, von der Korruption bis zu sportlichen Erfolgen. Aber der "Happy Planet Index" der nef misst etwas viel Grundlegenderes. Er bewertet, wie gut oder schlecht es die Länder schaffen, ihren Bürgern ein gutes Leben zu ermöglichen und gleichzeitig die ökologischen Grenzen zu respektieren, von denen unser Überleben abhängt. Die Reihenfolge der Länder scheint auf den ersten Blick unserer Intuition zu widersprechen. Das hängt aber in erster Linie damit zusammen, dass sich unsere Politiker von abstrakten Wirtschaftsmodellen beeinflussen lassen, die wenig mit der wirklichen Welt zu tun haben", erklärte Andrew Simms, Policy Director bei der nef. Der Bericht schließt mit einem Rezept für mehr Zufriedenheit weltweit. Dazu gehören die Abschaffung von extremer Armut und von Hunger, Schuldenerlass für die Dritte Welt, die Unterstützung eines sinnvollen Lebens, was der Schlüssel zu persönlicher Zufriedenheit ist, sowie die Festlegung ökologischer Grenzen und eine Politik, die sich an diesen Grenzen orientiert. Im Folgenden ist das Ergebnis der EU-Mitgliedstaaten und einiger anderer Länder aufgeführt: Bhutan liegt auf Platz 13 von 178, der HPI ist 61,1 China 31 HPI 56 Malta 40 HPI 53,3 Trinidad und Tobago 50 HPI 51,9 Österreich 61 HPI 48,8 Indien 62 HPI 48,7 Brasilien 63 HPI 48,6 Italien 66 HPI 48,3 Niederlande 70 HPI 46 Zypern 72 HPI 46 Luxemburg 74 HPI 45,6 Belgien 78 HPI 44 Slowenien 79 HPI 44 Deutschland 81 HPI 43,8 Kroatien 82 HPI 43,7 Japan 95 HPI 41,7 Dänemark 99 HPI 41,4 Vereinigtes Königreich 108 HPI 40,3 Kanada 111 HPI 39,8 Irland 113 HPI 39,4 Polen 114 HPI 39,3 Schweden 119 HPI 38,2 Rumänien 120 HPI 37,7 Ungarn 121 HPI 37,6 Finnland 123 HPI 37,4 Tschechische Republik 128 HPI 36,6 Frankreich 129 HPI 36,4 Slowakei 132 HPI 35,8 Griechenland 133 HPI 35,7 Portugal 136 HPI 34,8 Bulgarien 145 HPI 31,6 Litauen 149 HPI 29,3 USA 150 HPI 28,8 Lettland 160 HPI 27,3 Russland 172 HPI 22,8 Estland 173 HPI 22,7