EU unterstützt Entwicklung eines globalen Arteninformationssystems
Welche Arten leben auf der Erde? Wie können sie unterschieden werden? Und wie reagieren sie auf Veränderungen? All diese Fragen und noch viele mehr sind der Schwerpunkt des neu eingeleiteten Projekts SpeciesBase, das von der Europäischen Union zusammen mit Wissenschaftlern aus den USA, Australien, Brasilien, Indien und Südafrika unterstützt wird. Millionen von Arten bilden unser Lebensumfeld und versorgen uns mit Sauerstoff, Nahrung, Medizin und anderen Diensten, von denen unser Überleben auf dem Planeten Erde abhängig ist. Das Projekt wird auf die Schaffung eines globalen Arteninformationssystems zur Beantwortung von Fragen über das Leben auf der Erde abzielen und sie in standardisiertem und umfassendem Format leicht zugänglich im Internet bereitstellen. "Die Verbesserung und die Nutzung unseres Verständnisses des Lebens auf der Erde sind die großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Eine Voraussetzung für das Verständnis des Lebens ist freier und einfacher Zugang zu dem gesamten vorhandenen Wissen und Fachwissen über alle Arten. Wir brauchen ein verbindliches, öffentliches, internationales und globales Informationssystem zu allen Arten auf der Erde, das zentrale Informationen strukturiert, damit sie für die wissenschaftliche Analyse sowie für die Informierung der Öffentlichkeit verwendet werden können", heißt es in einer Stellungnahme zu dem Projekt. Das Ziel des Projekts SpeciesBase besteht nicht nur darin, eine wertvolle Informationsquelle für Wissenschaftler zu sein, Informationen über Wachstumsraten, Fruchtbarkeit, Umweltverträglichkeit und genetische Daten bereitzustellen. Es wird auch darauf abzielen, der Öffentlichkeit Fotos, Karten und Informationen zur europäischen Flora und Fauna in mehreren europäischen Sprachen zur Verfügung zu stellen. Die Nutzer werden außerdem in der Lage sein, die Informationen der Experten durch ihre eigenen Beobachtungen zu ergänzen. SpeciesBase wird nach dem Vorbild von FishBase, dem erfolgreichsten biologischen Informationssystem eingeführt, auf das monatlich zwei Millionen Besucher zugreifen und das regelmäßig in der wissenschaftlichen Literatur zitiert wird. Die Informationen über Arten sind wichtig für Forscher, Politiker, Landbewirtschafter, Landwirte, Umweltschützer und viele andere Gruppen in der Gesellschaft sowie für die allgemeine Öffentlichkeit. Das Wissen darüber, welche Arten existieren, wo und wie sie leben, wie sie wachsen und interagieren, hilft den Wissenschaftlern beim Verständnis der Muster des Wandels und liefert Informationen dazu, wie wir unser Verhalten ändern können, um die bedrohte Artenvielfalt der Erde zu unterstützen. Die Initiative ist Bestandteil des Follow-up der G8-Ministerkonferenz zum Thema Artenvielfalt, die im März 2007 in Potsdam stattfand.