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Gemeinsame Technologieinitiative "Clean Sky" bei der Pariser Luftfahrtschau gestartet

Janez Potocnik, EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung, hat am 20. Juni auf der internationalen Pariser Luftfahrtschau die neue Gemeinsame Technologieinitiative (JTI) "Clean Sky" vorgestellt. Ziel dieser Initiative ist die Verbesserung der Ökobilanz und der Wettbewerbsf...

Janez Potocnik, EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung, hat am 20. Juni auf der internationalen Pariser Luftfahrtschau die neue Gemeinsame Technologieinitiative (JTI) "Clean Sky" vorgestellt. Ziel dieser Initiative ist die Verbesserung der Ökobilanz und der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Luftfahrtindustrie. Konkret anvisiert ist eine Verringerung der Kohlendioxid-(CO2)-Emissionen um rund 40 %, der Stickoxid-(Nox)-Emissionen um 60 % und der Lärmemissionen um 50 %. Die dazu erforderlichen technologischen Fortschritte werden rechtzeitig für die umfassende Flottenerneuerung 2015 erwartet. Das Projekt ist als öffentlich-private Partnerschaft konzipiert und wird mehr als 100 Organisationen umfassen - darunter alle großen Akteure der europäischen Luftfahrtindustrie sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Forschungszentren und Hochschulen. Die Europäische Kommission wird 800 Mio. EUR aus Mitteln des Siebten Rahmenprogramms (RP7) bereitstellen, und von der Industrie wird erwartet, dass sie denselben Betrag beisteuert. "Nach Untersuchungen der Europäischen Kommission entfallen 4 % der Treibhausgasemissionen im Jahr auf die Luftfahrtbranche", so Kommissar Potocnik. "Daher begrüße ich das Engagement der Branche für die Clean-Sky-Initiative ganz besonders. Clean Sky wird sowohl öffentliche als auch private Mittel optimal nutzen, um sauberere und leisere Flugzeuge zu entwickeln, wobei sich auch in anderen wissenschaftlichen Bereichen Nutzeffekte ergeben werden, beispielsweise bei Werkstoffen, Rechnersimulation und Energiemanagement." Grundlage der Clean-Sky-Initiative sind die sogenannten integrierten Technologiedemonstrationssysteme (ITD), mit denen Studien und groß angelegte Demonstrationsprojekte in zunächst sechs Bereichen durchgeführt werden. Daraus werden innovative Technologien entwickelt, die einen Grad an Ausgereiftheit aufweisen, der es ermöglicht, sie für die neue Generation Flugzeuge einzusetzen. Das ITD Intelligentes Starrflügelflugzeug entwickelt aktive Flügeltechnologie, die den Luftstrom misst und die Form der Tragflächen nach Bedarf anpasst. Das ITD Umweltfreundliche Flugzeuge für den regionalen Luftverkehr mit den Schwerpunkten Konfigurationen und Technologien zur Gewichtsminimierung wird auch Technologien anderer ITD einbeziehen. Das ITD Umweltfreundliche Drehflügler entwickelt vor allem innovative Rotorblätter sowie Formen mit niedrigerem Rumpfwiderstand. Das ITD Nachhaltige und umweltfreundliche Motoren befasst sich mit Technologien, die die Lärm- und NOx-Emissionen senken und die Effizienz steigern. Das ITD für den umweltfreundlichen Betrieb befasst sich mit der Ausrüstung von Flugzeugen und der Systemarchitektur, den Möglichkeiten umweltfreundlicher Flugwege und einer verbesserten Bodenabfertigung. Und das ITD Öko-Design befasst sich schließlich mit dem gesamten Lebenszyklus von Materialien und Komponenten und soll dabei vor allem die Nutzung von Rohstoffen optimieren und den Einsatz von natürlichen Ressourcen und Energie senken. Ein sogenannter Technologie-Evaluator bewertet den Beitrag, den die Forschungsergebnisse in den sechs Bereichen zu den Umweltzielen des Programms leisten können. Aufsichts- und Leitungsgremien der GTI Clean Sky sind ein Executive Board und ein Executive Office. Das Board wird sich aus Vertretern der Kommission und der Gründungsmitglieder der GTI, wie etwa den führenden Akteuren der Luftfahrtindustrie und den Forschungszentren, zusammensetzen. Dem Executive Office stehen ein Leiter des Gemeinsamen Unternehmens und der ITD-Lenkungsausschuss vor. Die JTI Clean Sky ist die dritte Initiative der Kommission dieser Art. Im vergangenen Mai wurden Pläne für ARTEMIS verabschiedet, eine JTI zu eingebetteten Systemen sowie die Initiative für innovative Medizin. Weitere mögliche Bereiche für GTI sind Nanoelektronik sowie Wasserstoff- und Brennzellen.

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