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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Hochschulstudium wird immer wichtiger

Bildungssysteme expandieren weiterhin mit hoher Geschwindigkeit. Dies ist eines der Hauptergebnisse der Studie "Bildung auf einen Blick 2007", die am 18. September von der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vorgestellt wurde. Eine steigend...

Bildungssysteme expandieren weiterhin mit hoher Geschwindigkeit. Dies ist eines der Hauptergebnisse der Studie "Bildung auf einen Blick 2007", die am 18. September von der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vorgestellt wurde. Eine steigende Zahl von Menschen beginnt zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrem Leben ein Hochschulstudium. Im Durchschnitt trifft dies auf über die Hälfte aller Schulabgänger in den OECD-Mitgliedsstaaten zu. Vor 40 Jahren lag diese Zahl etwas über 10%. Die OECD-Studie besagt, dass die Immatrikulationszahlen in der Tertiärbildung während der vergangenen Dekade um durchschnittlich 41% gestiegen sind. Gleichzeitig haben sich die finanziellen Ausgaben in diesem Bereich mehr als verdoppelt. Ob ein Student sein Studium auch erfolgreich abschließen wird, hängt häufig von der Regelstudienzeit ab: je kürzer diese ist, umso wahrscheinlicher ist ein Abschluss. Die Studienabschlussquoten von traditionellen Universitäten liegen in Österreich und Deutschland beispielsweise nicht über 20%, wo die Regelstudienzeiten meist länger sind. Andererseits schließen über 40% der finnischen, italienischen oder polnischen Studenten - unter anderen - ihr Studium ab. Befürchtungen für einen Verdrängungseffekt, wobei die steigende Zahl von Hochschulabsolventen zu einer größeren Arbeitslosigkeit für gering Qualifizierte führen würde, scheinen grundlos zu sein. "Es gibt immer noch keine Anzeichen für eine 'Inflation' von Hochschulabschlüssen auf dem Arbeitsmarkt", sagte OECD Generalsekretär Angel Gurria bei der Präsentation. "Im Gegenteil - in manchen Ländern mit dem schnellsten Wachstum des Tertiärbildungsbereichs steigen die Gehälter und Renten von Hochschulabsolventen kontinuierlich an." Die Expansion der Hochschulausbildung kann auch die Arbeitsaussichten von frühen Schulabgängern ankurbeln, sagt die OECD: In Frankreich und Irland zum Beispiel ist die Zahl der Universitätsstudenten zwischen 1995 und 2004 schnell gestiegen. Gleichzeitig ist die Arbeitslosigkeit unter Personen mit einem geringeren Ausbildungsstand entweder gesunken oder stagniert. Das Gegenteil konnte in Deutschland, der Tschechischen Republik und der Slowakei beobachtet werden, wo kaum oder kein Wachstum in der Hochschulausbildung zu verzeichnen war. Gleichzeitig war auch eine steigende Zahl weniger qualifizierter Menschen beschäftigungslos. Allerdings ist es immer noch eine Tatsache, dass die Beschäftigungsquoten in den meisten OECD-Ländern parallel zum Bildungsniveau steigen, heißt es in der Studie. Personen mit Hochschulabschlüssen und weiterführenden Forschungsausbildungen erhalten auch höhere Gehälter: Ihre Einkommen stehen meist um mindestens 50% über denen von Personen, die keine Universität besucht haben. Generell bevorzugen junge Menschen heute das Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie Jura. Es gibt dreimal mehr junge Erwachsene mit einem Abschluss in diesen Fächern als ältere. Ingenieurwesen scheint dagegen nicht viele Studenten anzuziehen. "In Dänemark, Deutschland, Ungarn und Norwegen werden bald mehr Ingenieure aus dem Erwerbsleben ausscheiden, als in den letzten Jahren in den Arbeitsmarkt eingetreten sind", hebt die OECD hervor. Die Studie "Bildung auf einen Blick" wird jährlich veröffentlich. Sie ist ein Kompendium mit Informationen über die Bildungssysteme in den OECD-Mitgliedstaaten und in einer Reihe von Partnervolkswirtschaften. Zu den Themenschwerpunkten gehören Bildungsbeteiligung und Bildungserfolg, Bildungsausgaben, lebensbegleitendes Lernen sowie Lehr- und Lernbedingungen. 19 der 30 OECD-Mitgliedstaaten sind ebenfalls Mitglieder der Europäischen Union.