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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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MdEP: Neue Informations- und Kommunikationstechnologien müssen Würde älterer Menschen wahren

Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für Senioren sollten kostengünstig sein und die Privatsphäre und Würde älterer Menschen wahren, ließen die MdEP in einer Erklärung verlauten. Diese Technologien werden mit dem Ziel konzipiert, Senioren ein längeres Leben in Ge...

Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für Senioren sollten kostengünstig sein und die Privatsphäre und Würde älterer Menschen wahren, ließen die MdEP in einer Erklärung verlauten. Diese Technologien werden mit dem Ziel konzipiert, Senioren ein längeres Leben in Gesundheit zu ermöglichen. Die Mitglieder des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie des Europäischen Parlaments haben über Änderungen zum Vorschlag der Kommission zur Einrichtung eines Programms für umgebungsunterstütztes Leben (Ambient Assisted Living - AAL) abgestimmt. Die AAL-Initiative hat das Ziel, die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern. Der Einsatz von IKT soll Senioren in die Lage versetzen, länger selbstständig zu leben. Diese Technologien werden entwickelt, um die zahlreichen Beeinträchtigungen auszugleichen, die sich mit zunehmendem Alter ergeben, wie beispielsweise Gedächtnis-, Seh- und Hörverlust, verminderte Beweglichkeit und zunehmende Abhängigkeit von Mitmenschen. IKT können Senioren ferner dabei unterstützen, weiterhin ein aktives Arbeits- und Sozialleben zu führen. Die im Rahmen dieses Programms entwickelten Technologien sind auch für andere Personengruppen von Interesse, u. a. für behinderte Menschen. Das AAL-Programm wird gemäß Artikel 169 des EU-Vertrags unter dem Siebten Rahmenprogramm (RP7) mit Fördermitteln unterstützt. Auf der Grundlage dieses Artikels kann die EU die Zusammenführung nationaler Forschungsprogramme aus ganz Europa unterstützen. Die Parlamentsmitglieder möchten insbesondere gewährleisten, dass die Technologien an die Bedürfnisse von Senioren angepasst sind. "Projekte, die im Rahmen von Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen für das Programm ausgewählt werden, sollten nicht nur von wissenschaftlicher Exzellenz zeugen, sondern auch die folgenden Kriterien erfüllen: Die Technologie muss an die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst sein, Dienstleistungen haben die Privatsphäre und Würde älterer Menschen zu wahren, und die Förderung eines selbstständigen Lebens im Alter soll das Ziel verfolgen, den Anteil der Senioren, die am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, zu erhöhen", heißt es in einem Änderungsvorschlag der Berichterstatterin des Ausschusses, MdEP Neena Gill von der britischen Labour-Partei. In dem Bericht wird ebenfalls auf die Notwendigkeit verwiesen, die Kosten für die neuen Technologien niedrig zu halten. "Der Bericht [der Kommission] geht davon aus, dass Menschen dieser Altersgruppe über eine hohe Kaufkraft verfügen. In Wirklichkeit jedoch sind Senioren äußerst kostenbewusst, und viele ältere Menschen leben ausschließlich von ihren Rentenbezügen", heißt es im Bericht des Ausschusses. "Daher ist es äußerst wichtig, die Kosten möglichst niedrig zu halten, damit sich die Zielgruppe die Produkte auch leisten kann." Im Bericht wird zudem empfohlen, ältere Menschen von Anfang an in die Konzeptionsphase einzubeziehen. "Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Bereitschaft von Senioren, neue Technologien auszuprobieren bzw. zu nutzen, nicht so hoch ist. Daher ist es sehr wichtig, dass sich die entwickelten Produkte durch einfache Handhabung auszeichnen. Folglich sollte sich ein Großteil der Forschungsarbeiten darauf konzentrieren, die Nutzung dieser Produkte zu vereinfachen", heißt es in dem Bericht. Ferner wird im Bericht auf die Tatsache hingewiesen, dass sich die Bedürfnisse der verschiedenen Altersgruppen (65- bis 75-Jährige, 75- bis 85-Jährige und Senioren über 85 Jahren) stark voneinander unterscheiden. Was die Kosten betrifft, betonen die Parlamentsmitglieder ausdrücklich, dass die teilnehmenden Länder gemeinsam mindestens einen ebenso großen Beitrag zur Finanzierung des Programms leisten sollten wie die Kommission (150 Millionen Euro). Ferner solle die EU die Höhe ihrer Fördermittel verringern bzw. die Zahlungen einstellen, falls das Programm nicht angemessen, nur teilweise oder verspätet durchgeführt wird. Zudem empfehlen die MdEP, Überschneidungen mit bestehenden nationalen und europäischen Programmen zu vermeiden. Die MdEP sind sich einig darüber, inwiefern sich Investitionen in diese Technologien für Europa lohnen. "Da die Alterung der Gesellschaft ein allgemeines Phänomen ist, könnte die Entwicklung europäischer IKT-Lösungen neue Exportmöglichkeiten weltweit schaffen", so Gill. "Die sogenannte Seniorenwirtschaft bietet zahlreiche Chancen, da in diesem wachsenden Markt durch die Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden", fügte MdEP Lambert van Nistelrooij von den niederländischen Christdemokraten hinzu. "Dies ist eine erfreuliche Nachricht für die europäische Industrie." Das Europäische Parlament wird im März über diese Angelegenheit abstimmen.

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