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Minister geben grünes Licht für EUROSTARS und Programme für umgebungsunterstütztes Leben

Der Ministerrat hat zwei neuen gesamteuropäischen Forschungsprogrammen grünes Licht erteilt. Das Programm "Umgebungsunterstütztes Leben" (Ambient assisted living, AAL) will mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) die Lebensqualität älterer Menschen verb...

Der Ministerrat hat zwei neuen gesamteuropäischen Forschungsprogrammen grünes Licht erteilt. Das Programm "Umgebungsunterstütztes Leben" (Ambient assisted living, AAL) will mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) die Lebensqualität älterer Menschen verbessern, während das EUROSTARS-Programm darauf ausgerichtet ist, die Forschungsaktivitäten kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) zu unterstützen. Beide Initiativen wurden durch den Artikel 169 des EU-Vertrags möglich, der die Integration von nationalen Forschungsprogrammen in spezifischen Bereichen fördert. Indem auf diese Weise Ressourcen gebündelt und Prioritäten aufeinander abgestimmt werden, zielen diese Initiativen darauf ab, doppelte Forschungsmaßnahmen zu vermeiden und den Austausch von vorbildlichen Verfahren zwischen den Mitgliedstaaten zu verstärken. Das AAL-Programm führt 20 EU-Mitgliedstaaten sowie Israel, Norwegen und die Schweiz zusammen. Das sechsjährige Programm wird mit 600 Millionen Euro finanziert. Die Hälfte dieser Summe kommt von den Teilnehmerländern und dem Siebten Rahmenprogramm (RP7) der Europäischen Kommission, während die andere Hälfte aus dem Privatsektor bereitgestellt wird. AAL will die Entwicklung innovativer IKT-Produkte und -Dienste fördern, die die Lebensqualität älterer Menschen verbessern können, indem sie es ihnen beispielsweise erleichtern, unabhängig leben und arbeiten zu können und aktiv an der Gesellschaft teilzunehmen. Das Programm will außerdem eine kritische Masse für Forschung, Entwicklung und Innovation in der EU im Hinblick auf Technologien für ein besseres Altern in der Informationsgesellschaft schaffen. Schließlich will es die Bedingungen für die industrielle Ausschöpfung von Forschungsergebnissen verbessern. Europa hat einen guten Stand in diesem Bereich; zu den Innovationen der Vergangenheit gehören MobilAlarm, ein Ortungsdienst, über den ältere Menschen jederzeit und überall einen Notruf auslösen und Hilfe erhalten können, und I2HOME, eine Fernsteuerung für Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Heizungssysteme, wodurch diese Geräte für Menschen mit körperlichen oder kognitiven Behinderungen einfacher zu bedienen sind. "Es gibt keinen Grund, warum ältere Menschen in Europa nicht von den neuen Technologien profitieren sollten", sagte die für Informationsgesellschaft und Medien zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding. "Dieses Programm wird die europäischen Unternehmen dabei unterstützen, den Bedürfnissen älterer Bürger besser gerecht zu werden, bedeutende neue Geschäftsmöglichkeiten zu eröffnen und den Behörden Lösungen für ein künftiges nachhaltiges Gesundheits- und Sozialfürsorgesystem anzubieten." Gleichzeitig führt das EUROSTARS-Programm 26 EU-Mitgliedstaaten sowie Island, Israel, Norwegen, die Schweiz und die Türkei zusammen. Das Programm ist darauf ausgerichtet, Europas Forschung betreibende KMU zu fördern, sodass diese auf globaler Ebene konkurrieren können. Insbesondere soll EUROSTARS die innovativen Fähigkeiten der Wirtschaft ankurbeln, den Mangel an Koordination nationaler Forschungspolitiken in diesem Bereich überwinden, die Entwicklung des Europäischen Forschungsraums (EFR) vorantreiben sowie Europa helfen, sein Investitionsziel von 3% des BIP (Bruttoinlandsprodukt) in Forschung bis 2010 zu erreichen. "Wenn wir eine wirkliche Wissenswirtschaft schaffen wollen, müssen wir es diesen Unternehmen erleichtern, neue Forschungsmöglichkeiten und aufkommende Technologie auszuschöpfen", sagte der für Wissenschaft und Forschung zuständige Kommissar Janez Potocnik zum Auftakt des EUROSTARS-Programms im Oktober 2007. "Wir wollen mehr 'forschungsintensive' KMU sehen, die FuE leisten und modernste Technologien in ihrem Bereich entwickeln können." Die Programme AAL und EUROSTARS sind die ersten Initiativen nach Artikel 169, die vollständige Zustimmung erhalten haben. Zwei weitere Programme zur Ostseeforschung und zur Metrologie (Messwesen) sind derzeit in Planung.

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