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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Hochrangiges Arzneimittelforum legt Abschlussbericht vor

Europas Arzneimittelforum hat seine dreijährige Arbeit abgeschlossen und am 2. Oktober eine Reihe von Empfehlungen zu vielen Herausforderungen für die Pharmaindustrie, für öffentliche Gesundheitsinteressen und staatliche Gesundheitssysteme vorgelegt. Im Rahmen ihres gemeinsa...

Europas Arzneimittelforum hat seine dreijährige Arbeit abgeschlossen und am 2. Oktober eine Reihe von Empfehlungen zu vielen Herausforderungen für die Pharmaindustrie, für öffentliche Gesundheitsinteressen und staatliche Gesundheitssysteme vorgelegt. Im Rahmen ihres gemeinsamen Vorsitzes begrüßten Günter Verheugen, Vizepräsident der Europäischen Kommission, und EU-Kommissarin Androulla Vassiliou Gesundheitsminister der Mitgliedstaaten, Europaabgeordnete, den Generalsekretär der Europäischen Freihandelsassoziation sowie Vertreter von zehn Interessengruppen. Das ursprüngliche Mandat des Arzneimittelforums von 2005 bestand darin, "die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen pharmazeutischen Industrie und verwandte öffentliche und öffentliche Gesundheitsbelange zu diskutieren, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Information der Patienten über Krankheiten und Behandlungsmethoden, relativen Wirksamkeitsbewertungen sowie auf Preisgestaltung und Kostenerstattung für medizinische Produkte". Der Abschlussbericht des Forums behandelt spezifische Themen in drei Hauptbereichen: Verbesserung des Zugangs zu Informationen zu Krankheiten und Behandlungsmethoden, Bestimmung der wirksamsten Arzneimittel (und Bereitstellung eines fairen Zugangs zu diesen) sowie Ermöglichung sich lohnender Innovationen angesichts begrenzter Gesundheitsbudgets. In dem Bericht wird die Notwendigkeit hervorgehoben, den Bürgern vermehrt Informationen in Form von effizienten Kommunikationsformaten (elektronische und nicht elektronische Mittel) an die Hand zu geben. "Dabei sollte auf lokale Gepflogenheiten und die jeweiligen Gesundheitssysteme und Sprachen Rücksicht genommen werden." Während das Forum anerkennt, dass Ärzte sich am besten dazu eignen, ihre Patienten mit Informationen zu versorgen, empfiehlt das Forum "den Mitgliedstaaten, der Kommission und den Akteuren des Gesundheitsbereichs, neue Formen der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Patienteninformation anzudenken. Solche Kooperationen sollten Transparenz, Offenlegung von finanzieller Unterstützung und sonstigen Förderungen sowie Festlegung der Verantwortlichkeiten berücksichtigen." Im Bericht des Forums wird das Erfordernis angesprochen, den Informationsfluss zu verbessern, sowohl hinsichtlich des Zugangs von Patienten zu Informationen als auch des Datenaustauschs in Forschung und Entwicklung. Insbesondere wurde gesagt, dass es erforderlich sei, Verfügbarkeit und Übertragbarkeit von Daten zu verbessern. Mitgliedstaaten und Interessengruppen werden ermutigt, regelmäßig Informationen auszutauschen, um wissenschaftliche Informationen auf nationaler Ebene zu vereinen, um diese Informationen Behörden im Bereich der Preisgestaltung und Kostenerstattung zur Verfügung zu stellen und um Mitarbeiter aus der Gesundheitsfürsorge und Patienten über die wirksamsten Arzneimittel zu informieren. Der Austausch von Daten zur Wirksamkeit solle dem Bericht zufolge "alle Hindernisse identifizieren, ob wissenschaftlicher, technischer oder legislativer Art, die einen einfachen Informationsaustausch zwischen allen beteiligten Parteien verhindern". Weiterhin heißt es, dass "nationale Behörden und Unternehmen auch Wege für einen frühzeitigen Dialog während der Produktentwicklung bedenken sollten, um die Schaffung von geeigneten Daten so weit wie möglich zu verbessern." Die Mitgliedstaaten werden aufgefordert, sich auf klare Erwartungen für ihrer Meinung nach nützliche Innovationen zu einigen. Die Mitteilung dieser gemeinsamen Erwartungen "wird Unternehmen klare Richtlinien zu Prioritäten der Gesundheitsfürsorge und Hinweise über die von Behörden benötigten Informationen geben, während Behörden Klarheit über mittel- und langfristig erforderliche Mittel erhalten", heißt es in dem Bericht. Unternehmen werden aufgefordert, "die innovativen Arzneimittel zu liefern, die die Gesellschaft benötigt", und mit Patientenorganisationen zusammenzuarbeiten. Die Mitgliedstaaten, Interessengruppen und die Europäische Kommission wurden aufgerufen, "ihre Bemühungen für Arzneimittel für seltene Leiden in allen EU-Mitgliedstaaten zu verstärken" und einen frühen Dialog in Forschung und Entwicklung anzustreben, den Austausch von "Wissen zur wissenschaftlichen Bewertung des klinischen Werts" zu verbessern, spezielle Mechanismen zur Preisgestaltung und Kostenerstattung aufzubauen und das Bewusstsein für seltene Leiden zu erhöhen. Abschließend heißt es in dem Bericht: "Die Mitgliedstaaten und die Europäische Kommission sollten in Zusammenarbeit mit relevanten Interessengruppen innerhalb der nächsten zwei Jahre eine erste Bewertung des Fortschritts nach den Empfehlungen des Arzneimittelforums im Bereich der Preisgestaltung und Kostenerstattung durchführen [...]. Außerdem sind eine weitere Zusammenarbeit und ein Erfahrungsaustausch auf EU-Ebene notwendig." Vizepräsident Verheugen sagte: "Die Empfehlungen des Forums können große Einsparungen bringen und sicherstellen, dass sich pharmazeutische Innovation stärker bezahlt macht. Ich fordere die Industrie und die nationalen Behörden auf, sich dafür zu engagieren, dass diese Empfehlungen zum Wohle der Patienten und zur Entlastung der Gesundheitsbudgets umgesetzt werden."

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