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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Ältere Menschen brauchen mehr Sonne

Wohlig in der Sonne liegen und sich dabei so richtig gut fühlen: Wer von uns liebt das nicht? Eine neue Studie, bei der Wissenschaftler aus dem Vereinigten Königreich und China gemeinsam forschten, zeigt jedoch, dass ein gewisses Mehr an Sonnenschein älteren Menschen tatsächli...

Wohlig in der Sonne liegen und sich dabei so richtig gut fühlen: Wer von uns liebt das nicht? Eine neue Studie, bei der Wissenschaftler aus dem Vereinigten Königreich und China gemeinsam forschten, zeigt jedoch, dass ein gewisses Mehr an Sonnenschein älteren Menschen tatsächlich zu einem gesünderen Leben und zur Vermeidung so lebensbedrohlicher Zustände wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes verhelfen kann. Die an der Warwick Medical School im Vereinigten Königreich in Zusammenarbeit mit dem Shanghai Institute of Biological Sciences in China durchgeführte Studie erschien in der Fachzeitschrift Diabetes Care. Bei 3.262 Chinesen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren wurden im Rahmen der Studie die Zusammenhänge zwischen Vitamin D-Mangel und dem metabolischen Syndrom untersucht. Vitamin D wird unter Einwirkung von Sonnenlicht in der Haut gebildet und ein Mangel an Vitamin D kann zu vielen gesundheitlichen Problemen wie zum Beispiel Knochenerweichung und geschwächten Muskeln sowie - bei Kindern - zu Rachitis führen. Die Forscher fanden eine hohe Korrelation zwischen Vitamin D-Mangel und dem metabolischen Syndrom. Das metabolische Syndrom ist eine Kombination von Stoffwechselstörungen und Erkrankungen, die das Risiko einer Person auf die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und - aufgrund der Auslösung einer erhöhten Insulinresistenz - auch von Diabetes vergrößern. Dr. Oscar Franco von der Warwick Medical School, der die Forschungsarbeiten leitete, teilt mit: "Vitamin D-Mangel entwickelt sich zu einem viel Leid durch Krankheiten auslösenden Zustand, der weltweit insbesondere auf ältere Menschen schädliche Auswirkungen hat. Unsere Ergebnisse stimmen mit denen in der britischen und amerikanischen Bevölkerung vorgefundenen Zuständen überein. Wir haben festgestellt, dass niedrige Vitamin D-Spiegel mit einem erhöhten Risiko der Ausbildung des metabolischen Syndroms einhergingen und außerdem auf deutliche Weise mit einer erhöhten Insulinresistenz assoziiert [waren]." Bei älteren Menschen können dann auch noch viele, einen höheren Vitamin-D-Mangel bedingende Faktoren zusammenkommen: ein sich mehr im Sitzen und drinnen abspielendes Leben, der natürliche Alterungsprozess und eine schlechtere Ernährung mit einem geringeren natürlichen Gehalt an Vitamin D. "Wenn wir älter werden, kann unsere Haut weniger effizient Vitamin D bilden und möglicherweise ist dann auch noch unsere Ernährung weniger vielseitig", sagt Dr. Franco. "Die größte Bedeutung hat jedoch die Tatsache, dass die dermale Produktion von Vitamin D bei einem normalen Kontakt mit UV-B-Licht [Ultraviolett B oder Mittelwelle] mit dem Alter abnimmt, weil sich die Haut auf atrophische Weise verändert. So müssten wir, wenn wir älter sind, eigentlich mehr Zeit im Freien verbringen, um die gleiche Menge an Vitamin D aufzutanken wie in früheren Zeiten." Dr. Franco fordert zu weiterer Forschung zu diesem Thema auf, wobei er ernsthaft zu bedenken gibt: "Der allgemeine Vitamin D-Mangel erregt jetzt bereits weltweit Besorgnis und das metabolische Syndrom hat sich regelrecht zu einer globalen Epidemie entwickelt. Es sind noch mehr Forschungsanstrengungen notwendig, um herauszufinden, warum gerade ältere Menschen eher geringere Vitamin D-Spiegel im Blut aufweisen und wie diese mit der Entwicklung des metabolischen Syndroms und der damit verbundenen Stoffwechselkrankheiten im Zusammenhang stehen."

Länder

China, Vereinigtes Königreich

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