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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Einfluss von Sprache auf Immigration und Integration

Wie englisch ist die englische Sprache? Dieser Frage ging eine britische Forscherin nach und fand dabei heraus, dass die Wikingerüberfälle ab dem Jahr 793 einige Termini einbrachten, wie etwa "want" und "ugly", die aus dem Altnordischen entlehnt wurden. Die Untersuchungen lief...

Wie englisch ist die englische Sprache? Dieser Frage ging eine britische Forscherin nach und fand dabei heraus, dass die Wikingerüberfälle ab dem Jahr 793 einige Termini einbrachten, wie etwa "want" und "ugly", die aus dem Altnordischen entlehnt wurden. Die Untersuchungen lieferten Erkenntnisse über die soziolinguistischen Zusammenhänge zwischen den überfallenden und überfallenen Kulturen. Dr. Sara Pons-Sanz von der Fakultät für Anglistik an der Universität Nottingham im Vereinigten Königreich untersuchte noch gebräuchliche und auch längst vergessene Termini, die vom Altnordischen ins Altenglische übernommen wurden. Bei diesem Studium wurde verfolgt, wann und wo die Wörter in erhalten gebliebenen Texten der altenglischen Epoche auftreten. Die Invasoren, die sich schließlich in Britannien niederließen und in die Kultur assimiliert wurden, hinterließen ihre Spuren im Land mit dem Gebrauch von Wörtern und nicht mit Handelswaren wie Gewürzen und Pelzen. Wie die Forscherin glaubt, untermauern die Lehnwörter die Theorie, dass sich die Invasoren schnell in ihre neue Kultur integrierten. Frühere Belege lassen auch vermuten, dass die sehr schnell erfolgende Anpassung altnordischer Termini aus der Alltagssprache eintrat, weil die Kulturen eng nebeneinander lebten. Interessant sind auch die Ergebnisse des Vergleichs altnordischer Lehnwörter mit französischen. Obwohl mehr als 10.000 französische Lehnwörter gegenüber 1.000 skandinavischen derzeit in Gebrauch sind, sind die französischen Wörter in der Rechts- und Verwaltungssprache, in der Sprache der Hochkultur und der Jagd anzutreffen, fanden die Forscher heraus. Der königliche Hof verwendete die französische Sprache, nachdem Wilhelm der Eroberer, Herzog der Normandie, 1066 in England einfiel und das Land eroberte. Dr. Pons-Sanz zufolge starb das Altnordische wohl im 12. Jahrhundert in England aus, was auf die totale kulturelle Assimilation der Wikinger hinweist. Die Untersuchungen ergaben auch, dass die meisten Lehnwörter Substantive und Adjektive sind, also erweiterbare Kategorien, die ohne große Umstände an eine Sprache anpassbar sind. Anzumerken ist, dass das Pronomen "they" ursprünglich altnordisch war und im heutigen Englisch sehr häufig verwendet wird. Dr. Pons-Sanz erklärte, dass Pronomen einer nicht erweiterbaren Kategorie angehören und deswegen ihre Anpassung in einer neuen Sprache länger dauert. Also legt diese Forschung die Existenz einer Verbindung zwischen den beiden Sprachen und Kulturen nahe, was bei früheren oder späteren Invasionen nicht der Fall war. Dank ihrer fleißigen Arbeit konnte Dr. Pons-Sanz die englischen Termini aus der Liste bereinigen, bei denen bisher ein altnordischer Ursprung vermutet wurde. Die von ihr untersuchten Originaltexte setzten sich aus literarischen Texten, Predigten, Gesetzestexten, Urkunden und Inschriften zusammen. Die Universitätsforscherin verglich die Texte chronologisch und hinsichtlich des Dialekts, um die Einführung und Eingliederung der Wörter zu verfolgen. "Sprache entwickelt sich ständig weiter. Lehnwörter werden ins Englische und in andere Sprachen jederzeit aufgenommen", kommentierte Dr. Pons-Sanz. "Durch Untersuchung der übernommenen Worttypen können wir Rückschlüsse auf die Beziehungen zwischen den verschiedenen Kulturen herleiten."

Länder

Vereinigtes Königreich

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