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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Leiter der AAAS fordert verstärkte Forschungszusammenarbeit zwischen EU und USA

Die EU und die USA müssen ihre gemeinsamen Anstrengungen in der Forschung verstärken, um die großen globalen Herausforderungen zu bewältigen. Mit diesen Worten wandte sich der Geschäftsführer der Amerikanischen Gesellschaft zur Förderung der Naturwissenschaften (American Assoc...

Die EU und die USA müssen ihre gemeinsamen Anstrengungen in der Forschung verstärken, um die großen globalen Herausforderungen zu bewältigen. Mit diesen Worten wandte sich der Geschäftsführer der Amerikanischen Gesellschaft zur Förderung der Naturwissenschaften (American Association for the Advancement of Science - AAAS) Alan Leshner in der Eröffnungsrede zum Jahrestreffen der Gemeinsamen Forschungsstelle am 28. Oktober in Brüssel an die Zuhörer. In seiner Ansprache zum Thema "Europa und die Vereinigten Staaten: ein entscheidender Zeitpunkt für die wissenschaftliche Zusammenarbeit" bemerkte Dr. Leshner, dass Wissenschaft und Technologie alle Bereiche des modernen Lebens betreffen. Sie seien in allen wichtigen Fragen des Planeten präsent, wie etwa Klimawandel, Gesundheit und Kommunikation. "Die USA und Europa sollten in all diesen Fragestellungen zusammenarbeiten!", betonte er. Die Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA im Bereich Forschung habe eine lange Geschichte. Seit 1998 seien auch formelle Wissenschafts- und Technologie-Abkommen (WuT) zwischen diesen beiden Regionen in Kraft. Dr. Leshner verweist jedoch auch darauf, dass die USA in jüngster Zeit nicht immer der ideale Forschungspartner gewesen seien. Durch Probleme bei der Visavergabe, Beschränkungen bei den Stipendien und strengere Sicherheitsauflagen für Labore seit dem Anschlag vom 9.11. sei die Zahl der Bewerbungen ausländischer Wissenschaftler um Forschungsstellen in den USA zurückgegangen. Doch die offizielle Haltung der USA zum Thema Forschung ändere sich, so Dr. Leshner. US-Präsident Barack Obama habe die Anhebung der Forschungsausgaben auf 3% des BIP (Bruttoinlandsprodukts) versprochen und setze sich für die Verbesserung der Qualität der wissenschaftlichen Bildung ein. Im Rahmen des US-Konjunkturprogramms seien 21,5 Mrd. USD (14,6 Mrd. EUR) über zwei Jahre verteilt für Forschung vorgesehen. In globalem Kontext wies Dr. Leshner darauf hin, dass die Länder weltweit inzwischen erkennen, wie wichtig Forschungsinvestitionen und eine geeignete Forschungsentwicklungspolitik für den gesellschaftlichen Wohlstand seien. Gleichzeitig werde die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit immer beliebter. Dr. Leshner sprach sich dafür aus, dass sowohl die EU als auch die USA führend bei der Gestaltung einer wahren globalen Wissenschaftsgemeinschaft mitwirken sollten. Insbesondere müssten Anstrengungen unternommen werden, um Wissenschaftler aus Entwicklungsländern in die breitere Wissenschaftsgemeinschaft zu integrieren. Wissenschaftler aller Nationen müssten einen allgemeinen Konsens zu grundlegenden Fragestellungen wie Forschungsethik und geistigen Eigentumsrechten finden, fügte er hinzu. Ein weiterer Bereich, in dem eine Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA zum gegenseitigen Nutzen sein könnte, ist die Öffentlichkeitsarbeit. Dr. Leshner lobte die Bemühungen der Europäischen Kommission in diesem Bereich und sagte, dass beide Seiten viel voneinander lernen könnten. "Wir bei der Amerikanischen Gesellschaft zur Förderung der Naturwissenschaften erkennen, dass die unterschiedlichen amerikanischen und europäischen Haltungen und Auffassungen zur Wissenschaft, angefangen bei der Verknüpfung von Politik und Religion bis hin zu Wettbewerbsfähigkeit und Immigration, dem wissenschaftlichen Fortschritt teilweise zuwiderlaufen", kommentierte Dr.Leshner. "Wir müssen uns jedoch stets bemühen, derartige Fehlwahrnehmungen richtig zu stellen, ohne dabei das Publikum außer Acht zu lassen." Der für Wissenschaft und Forschung zuständige Kommissar Janez Potocnik äußert sich optimistisch über die Zukunft der europäisch-amerikanischen Forschungskooperation. "Sicherlich gehen wir an Wissenschaft und Technologie unterschiedlich heran", sagte er, doch der Atlantische Ozean sei nicht mehr so breit wie früher. Am Ende der Tagung unterzeichneten Dr. Leshner und das JRC (vertreten durch Generaldirektor Roland Schenkel) eine gemeinsame Absichtserklärung zwischen den beiden Organisationen. In diesem Dreijahresabkommen werden das JRC und die AAAS gemeinsame Workshops veranstalten, sie werden gemeinsame Publikationen oder Berichte vorbereiten und sich gegenseitig Informationen über zentrale Fragestellungen zur Verfügung stellen. Die ersten Aktivitäten unter diesem Abkommen werden sich wahrscheinlich mit nuklearer Forensik, kerntechnischer Sicherheit und Strahlenschutz sowie mit der Überwachung von Waffenkontrollabkommen befassen.

Länder

Vereinigte Staaten

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